Sunavska gibt Orgelkonzert in Konz

Konz · Mit ihren 34 Jahren gehört sie bereits heute zu den bedeutendsten Organistinnen der jüngeren Generation: Bernadetta Sunavska stellte dies in einem eindrucksvollen Orgelkonzert in der Konzer Pfarrkirche St. Nikolaus unter Beweis.

Konz. Die Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus und das Kulturbüro der Stadt Konz präsentieren seit Mai die "Internationalen Orgelkonzerte Konz" an dem vom saarländischen Orgelbaumeister Thomas Gaida erbauten Instrument. Als Dritte in dieser Reihe gastierte die slowakische Orgelvirtuosin Bernadetta Sunavska. Ihre Begabung an diesem Instrument zeigte sich bereits mit 18 Jahren, als sie ihren ersten Preis im Nationalen Wettbewerb der Slowakischen Konservatorien in Bratislava gewann. Sie gewann in den Folgejahren weitere Preise wie den Messiaen-Preis St. Moritz 2005.
Die von manchen Kirchenbesuchern schon kritisierte Tongewalt der neuen Orgel war erforderlich im mächtigen Totentanz von Franz Liszt, einer Paraphrase über dies irae (Tag des Zorns), deren Orgelbearbeitung von der Künstlerin selbst stammte. Filigran dagegen Mozarts Andante in F-Dur, virtuos die Suite Mládí von Leos Janacek. Die ihr eigene Souveränität bewies sie auch an den ohne Noten vorgetragenen Stücken Präludium in G von Buxtehude und "Eine Nacht auf dem kahlen Berge" von Mussorgsky. Der dem Publikum zugewandte Spieltisch der Orgel gestattete es, die Spieltechnik der Künstlerin zu beobachten, wobei man mit Erstaunen sah, dass sie außer den Pedalen zeitweilig auch alle drei Manuale mit zwei Händen gleichzeitig bediente, indem die Finger der rechten Hand über das oberste Manual glitten, der nach unten abgespreizte Daumen über das mittlere und die linke Hand die Harmonien auf dem unteren Manual ergänzte.
Als "Königin der Instrumente" wird die Orgel gemeinhin bezeichnet. Dies stimmt nur dann und insoweit, als ein Organist dazu in der Lage ist, sie dazu zu machen. Bei diesem Konzert war es so und die etwa 100 anwesenden Musikfreunde spendeten deshalb lange Applaus. nero

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