Weiter geht's, auch ohne Franzosen

Auch nach dem Abzug der französischen Soldaten des 16. Jägerbataillons wird die Deutsch-Französische Gesellschaft (DFG) Saarburg weiterbestehen. Darauf verständigten sich die Mitglieder während ihrer Jahreshauptversammlung. Die Satzung und der Vereinszweck werden entsprechend geändert.

 Jörg Volk, Präsident der DFG Saarburg. TV-Foto: Susanne Rendenbach

Jörg Volk, Präsident der DFG Saarburg. TV-Foto: Susanne Rendenbach

Saarburg. (sw) Jörg Volk ist glücklich. Der 1992 erstmals ins Amt gewählte und gerade erneut bestätigte Präsident der Deutsch-Französischen Gesellschaft Saarburg muss den Posten, auf den er unverkennbar besonders stolz ist, nicht "an den Nagel hängen" - und den dazugehörigen Verein auch nicht. Einstimmig haben sich die Mitglieder der Deutsch-Französischen Gesellschaft bei der Jahreshauptversammlung dafür ausgesprochen, die DFG nicht sterben zu lassen.

Als im Sommer vergangenen Jahres offiziell bekannt wurde, dass die Franzosen den Miltiär-Standort Saarburg verlassen werden, fürchtete Volk, dass damit auch das Ende der DFG besiegelt sei (der TV berichtete). "Im ersten Moment dachte ich, dass uns ja der Vereinszweck abhanden kommt", erläutert der Buchhändler. Allerdings gebe es deutschlandweit rund 200 DFG in Städten und Gemeinden, die nie eine Garnison gehabt hätten. "Wir waren halt immer priviligiert, hatten die Franzosen nicht nur direkt vor der Tür, sondern mitten in der Wohnung. Künftig müssen wir ein paar Schritte vor die Tür gehen." Nach Zustimmung der Mitglieder werde die Satzung hinsichtlich der Aufgabe der DFG geändert. Nicht allein die Beziehung zwischen dem 16. Jägerbataillon und der Saarburger Bevölkerung hat die DFG demnach künftig im Blick. "Aufgabe der Gesellschaft ist, die deutsch-französische Beziehung auf allen Gebieten, die ihr möglich sind, zu vertiefen, um dadurch der Verständigung und der Freundschaft der beiden Völker zu dienen", heißt es in der Satzung.

Betont wird, dass der Kontakt zum Jägerbataillon an seinem neuen Standort in Bitche gepflegt wird. Von den derzeit 127 Mitgliedern sind ohnehin nur 39 Franzosen. Volk hofft, durch gezielte Ansprache noch einige "Zivil-Franzosen" gewinnen zu können.

Wegfallen würden künftig die typischen Termine mit der Garnison - etwa das "Galette des rois" zu Neujahr oder der Mai-Wandertag der Garnison. "Aufbauen möchten wir einen Sprachen-Stammtisch mit der Volkshochschule im Mehrgenerationenhaus, und wir wollen uns bei der Stadt einklinken beim Austausch mit den Partnerstädten Saarburgs." Mit der weitaus größeren DFG in Trier will Volk in Zukunft stärker kooperieren. Dort könne man sich bei Vorträgen, aber auch bei den Tages- und Mehr-Tages-Reisen anhängen. So ist Volk überzeugt: "Die DFG macht Sinn im vereinten Europa"

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort