Weniger Personal, mehr Fördergeld

Die "Energieagentur für die Region Trier" soll am 1. Oktober ihre Arbeit aufnehmen. Heute soll der Trierer Stadtrat das Konzept beschließen - das auf Betreiben der Kreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und Vulkaneifel im Vorfeld kräftig abgespeckt wurde.

Trier. (woc) Aus europaweit 400 Anträgen zur Einrichtung von Energieagenturen hat die EU-Intitiative "Intelligent Energy Europe" sechs als förderungswürdig ausgewählt - darunter das Konzept der Stadt Trier, das eine gemeinsame Energieagentur mit den umliegenden Kreisen vorsieht (der TV berichtete). Entstanden war die Bewerbung unter der Federführung von Triers Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani. Übrig geblieben ist von ihrem Konzept, das die EU als "besonders angemessen und qualitätsvoll" bewertet hat, nach den Beratungen in den Kreis-Ausschüssen allerdings nur noch eine Rumpfversion: Statt neun Mitarbeitern sollen nur noch vier die Dienstleistungen der Energieagentur organisieren. Parallel dazu wurden die Kostenbeiträge der Gebietskörperschaften reduziert, die sich nun mit 0,25 Euro pro Einwohner und Jahr beteiligen. Eingeplant war ursprünglich das Dreifache.

Für die Stadt Trier bedeutet das nur noch einen Jahresbetrag von 26 000 Euro. Die umliegenden Kreise beteiligen sich in entsprechender Höhe, dazu kommt die EU-Förderung von 250 000 Euro für die Projektlaufzeit von drei Jahren und Förderungen anderer Organisationen, wie zum Beispiel der Kammern. Die Trierer Handwerkskammer leistet zum Beispiel ihren Beitrag, indem sie der Energieagentur Räumlichkeiten in ihrem Umweltzentrum in der Cläre-Prem-Straße zur Verfügung stellt.

Die Energieagentur soll vor allem dabei helfen, Energiekosten und -verbrauch in der Region zu senken. Für entsprechende Projekte und Bauvorhaben sollen Fördergelder akquiriert werden, insbesondere von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW). Zurzeit ruft die Region Trier im Vergleich zum gesamten Bundesgebiet nur etwa ein Drittel der Mittel ab. "Würde auch nur der Bundesdurchschnitt erreicht, so wäre dies mit einem zusätzlichen Kapitaltransfer von mehr als sechs Millionen Euro in die Region Trier verbunden", erklärt Simone Kaes-Torchiani.

Gesteuert werden soll die Energieagentur von einer gemeinnützigen GmbH, an der alle Gebietskörperschaften sowie HWK, RWE, Stadtwerke Trier und der Förderverein beteiligt sind. Organisiert werden sollen zum Beispiel in der ganzen Region jährlich rund 30 bis 40 Info-Veranstaltungen zum energiesparenden Bauen und Sanieren. In den Verbandsgemeinden sollen Beratungsstellen eingerichtet werden, die kostenlose sogenannte Initialberatungen und Infos zu möglichen Förderprogrammen anbieten. Konkurrenz für freie Energieberater soll daraus nicht entstehen: "Die Agentur übernimmt lediglich die Koordination, die Durchführung bleibt bei den Energieberatern", erklärt Kaes-Torchiani.

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