Zwischen Wiesen und Weinbergen

OBEREMMEL. Wer zum ersten Mal in Oberemmel ist, dem wird die Bezeichnung Stadtteil wohl kaum in den Sinn kommen. Zwischen Wiesen und Weinbergen liegt das alte Winzerdorf fernab des Konzer Rathauses. Kein Wunder, dass der idyllische Ort in den vergangenen Jahren zum begehrten Ziel für Bauwillige wurde - und so seine Infrastruktur erhalten konnte.

Mit rund 1550 Einwohnern zählt Oberemmel mittlerweile zu den drei größten Konzer Stadtteilen. Weithin sichtbarer Ausdruck dieses Wachstums sind mehrere Neubau-Gebiete, die sich auf beiden Seiten des früheren Haufendorfes die Anhänge hinauf ziehen. "Wir sind für junge Leute attraktiv", sagt Bürgermeister Joachim Weber. Vor allem, weil Oberemmel Wohnen in der Natur mit der Nähe zu den städtischen Zentren Konz, Trier und Luxemburg vereine.Geprägt durch die Winzer

Noch immer ist Oberemmel, das seine Gäste mit einem unübersehbaren Schild als Weinort begrüßt, geprägt durch die alteingesessenen Winzer. So manche Eisenstange an der Hauptstraße scheint kaum auszureichen für all die grünen Tafeln, die den Weg zu den Weingütern weisen. Neben den Winzern gibt es auch noch einige Handwerksbetriebe im Ort sowie mehrere Einzelhändler. "Die Infrastruktur ist das größte Plus von Oberemmel", meint Ortsvorsteher Weber. Neben einem Bäcker, einem Metzger, einem Supermarkt gibt es auch noch eine Bank, eine Post und mehrere Ärzte im Dorf. "Die Grundversorgung für ältere Menschen ist gesichert", sagt Weber - von einer Apotheke einmal abgesehen. Und auch die ganz kleinen Einwohner haben Kindergarten und Grundschule direkt vor der Haustür. Bei der Freizeitgestaltung können die Oberemmeler unter den Angeboten verschiedener Vereine wählen: Chor, Musikkapelle, Karnevalsverein und Feuerwehr sind ebenso vertreten wie Heimat- oder Sportverein. Natürlich sei auch Oberemmel nicht vollkommen, sagt Weber. Auch dieses Paradies habe seine Schattenseiten. Eine davon ist für den Ortsvorsteher die fehlende Busanbindung. Die wäre zwar wünschenswert, doch hätten Testversuche ergeben, dass eine Buslinie für die Unternehmen nicht rentabel sei. Ein zweiter, lang gehegter Wunsch ist ein Bürgerhaus. Zwar gebe es eine Sporthalle und ein Pfarrheim, die für Vereinsfeste und private Feiern genutzt werden könnten. Doch für Kappensitzungen oder Konzerte beispielsweise seien beide Einrichtungen nicht ausgestattet, sagt Weber. Und das, obwohl die Besucherzahlen derartiger Veranstaltungen in jüngster Zeit gestiegen seien - und noch steigen würden: "Ich gehe davon aus, dass sich Oberemmel weiter entwickelt." Denn noch immer wird kräftig gebaut im Ort. Es tut sich was im Stadtteil, fernab des Konzer Rathauses. Lesen Sie am Montag in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah" einen Bericht über die Krippengruppe in der Kita Karthaus.

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