Trier. Camille Saint-Saëns gilt als produktiver, aber auch von klassizistischer Emotionslosigkeit beeinträchtigter Komponist. Wie schön, dass das erste Cellokonzert, op. 33, diese Ansicht als Klischee entlarvt. Das Werk gehört zu den dankbarsten in der Gattung Cellokonzert, verbindet Disziplin und Schwung geradezu ideal und beeindruckt mit neuen kompositorischen Ideen. Es besteht aus einem großangelegten, in drei Teile gegliederten Satz und unterscheidet sich darin deutlich vom dreisätzigen Konzert der Wiener Klassik. Jedenfalls gilt es als Pflichtstück für jeden professionellen Cellisten.
Anstelle der erkrankten Françoise Groben wird Niklas Eppinger im 8. Sinfoniekonzert (2. Juni, 20 Uhr, Theater Trier) den Solopart spielen. Eppinger gewann 1998 den renommierten und wegen seiner Anforderungen gefürchteten ARD-Wettbewerb und wurde 2001 beim Internationalen Leonard-Rose-Wettbewerb in den USA mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Seine Referenzen sind also hervorragend.
Zur Einleitung spielt das Philharmonische Orchester Trier unter GMD Victor Puhl ein Auftragswerk der französischen Komponistin Florentine Mulsant. Der Titel "Quatre Nocturnes" klingt mehr nach Chopin als nach Neuer Musik - anstrengende Experimente sind also nicht zu befürchten. Und mit Peter Tschaikowsky vierter Sinfonie endet die Konzertsaison so, wie es sich gewiss viele Musikfreunde vorstellen: in spätromantischer Klangfülle. mö

8. Sinfoniekonzert, Donnerstag, 2. Juni, 20 Uhr Theater Trier. Werke von Mulsant, Saint-Saëns und Tschaikowsky. Niklas Eppinger, Violoncello, Philharmonisches Orchester Trier, Leitung GMD Victor Puhl