Autoren jagen den Mörder: Große Teilnahme am Krimiwettbewerb

Trier · Ihre Geschichten sind mörderisch: Zum Krimiwettbewerb des Trierischen Volksfreunds und des Kölner Emons Verlags haben mehr als 50 Autoren ihre Werke eingereicht. Eine Jury, der auch eine TV-Leserin angehört, entscheidet, welches Buch das Rennen macht und veröffentlicht wird.

In den Köpfen vieler Krimifans schlummert offenbar ein Talent zum Schreiben, eigene Geschichten rund um Mörder und Polizisten zu verfassen, den immerwährenden Kampf zwischen Gut und Böse, Verbrechern und Gesetzeshütern, Verzweiflung und Hoffnung selbst auf Papier zu bannen. Und das sind in der Region nicht wenige: Mehr als 50 Autoren haben Leseproben ihrer Krimis zum Wettbewerb des Trierischen Volksfreunds und des Emons Verlags eingereicht.

Manche haben dafür Computer verwendet, andere griffen zum Kugelschreiber. Oder sie tippten ihre Geschichte auf einer "uralten, klapprigen Schreibmaschine, die schon ewig nicht mehr benutzt wurde", beschreibt eine ältere Teilnehmerin aus der Eifel ihre "Tatwaffe".

Die Wettbewerbsmacher hatten explizit Fans schauriger und fesselnder Lektüre auch ohne bisherige Schreiberfahrung zur Teilnahme aufgerufen, und nicht wenige wagten den Wechsel in die persönliche Schreibstube - wenngleich hier und da zögerlich. "Erst nach gutem Zureden meiner Frau" habe er sich entschlossen, am Wettbewerb teilzunehmen, schreibt etwa ein Krimifans aus dem Hochwald.

Eine Autorin aus dem Eifelkreis, Bücherfan seit der Kindheit, entschied sich hingegen zur Teilnahme, "auch wenn es nur für die Familie ist". Ob nun aber Anfänger oder Schreibprofi: Den eingereichten Werken merkt man vor allem eines an: Sie sind mit Herzblut entstanden, in ihnen steckt viel Recherche, Mühe und Witz.

Krimibeiträge verfasst - das haben übrigens sowohl Jung als auch Alt, und das querbeet durch die Region, ob aus Trier, von der Mosel, aus dem Hunsrück oder aus kleinen Eifeldörfern. Aber auch aus dem Ausland, etwa den USA, gingen Texte von in der Region geborenen Autoren ein. Vielfältig sind auch die Schauplätze: Steinbrüche, Hospitäler, die Ufer eines Flusses, Burgruinen, Baustellen oder bekannte Institutionen.

Konkretes soll und darf hier nicht verraten werden, auch wer die Opfer, Täter oder deren Jäger sind. So mancher Autor hat aber offenbar aus der eigenen beruflichen Erfahrung schöpfen können, um der eigenen Geschichte mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, etwa zu Fragen aus der Medizin, dem Bauwesen oder der Kunst.

Bestes Buch wird veröffentlicht



Der TV und der Emons Verlag bedanken sich für die zahlreiche Teilnahme. Jetzt ist die Jury gefordert. Sie wird im März aus allen Teilnehmern drei auswählen, deren Werke zu Ende geschrieben werden sollen. Aus diesen drei bestimmt die Jury, welches Buch den Wettbewerb gewinnt und - Lohn der Mühe - im Herbst 2011 im Emons Verlag veröffentlicht wird.

"Man sollte das schreiben, was man selbst gerne lesen würde", hatte der bekannte Buchautor Carsten Sebastian Henn, der auch Mitglied der Wettbewerbsjury ist, in einem TV-Interview angehenden Autoren nahegelegt. Was Krimifans in Deutschland ab Herbst dieses Jahres wohl gerne lesen werden, das entscheidet demnächst die Jury.

Extra

Die Jury: Eine TV-Leserin wird an der Entscheidung über das beste Krimibuch mitwirken: Gymnasiallehrerin Yvonne Karges aus Trier hatte sich zusammen mit anderen Krimifans für die Jury beworben (der TV berichtete). Sie wird zusammen mit Inga Scholz und Peter Reinhart vom Trierischen Volksfreund, Stefanie Rahnfeld vom Emons Verlag und Autor Carsten Sebastian Henn über Stil, Inhalt und Form der Beiträge ihr Urteil fällen. Herzlichen Glückwunsch! (mc)

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