Nürburgring. (dj) Eine Pressekonferenz, die mit einem kleinen Unplugged-Konzert beginnt. Das Team um Konzertveranstalter Marek Lieberberg hat sich für die 22. Auflage von Rock am Ring etwas Besonderes einfallen lassen. Der junge deutsche Musiker John Mesek sitzt am E-Piano und singt von Hoffnung, Liebe, Leidenschaft. Alles mit einem melancholischen Unterton. Das kurze Konzert in intimem Rahmen ist vorbei. Die Stimmung bleibt. Wobei es keinen Grund zur Melancholie für den Rock-am-Ring-Macher Lieberberg gibt. Eher zur Euphorie. Schließlich war das Festival bereits vier Wochen vorher ausverkauft. Das Gleiche gilt übrigens für Rock im Park in Nürnberg. Von einem "glanzvollen Festival mit einer ganz besonderen Atmosphäre", spricht Marek Lieberberg. Das Publikum hat er sich bei seinen traditionellen Rundgang über das Festival-Gelände und die Zeltplätze genau angeschaut: "Es ist jung, enthusiastisch und liebenswert." Sein Sohn André Lieberberg, der für das Buchen der Bands verantwortlich ist, setzt noch eins drauf: "Mittlerweile sind wir mit Rock am Ring fast schon unabhängig von den Künstlern, die kommen." Ein Hauch vom Kultfestival Glastonbury in der Eifel. Großes Lob für die Fans gibt es auch von der Polizei. An vier Tagen wurden 24 Diebstähle, zehn Körperverletzungen und elf Sachbeschädigungen gemeldet. 76 Anzeigen gab es wegen Besitzes von Betäubungsmitteln. "Das waren aber meist nur kleinere Mengen für den Eigenkonsum", sagt Gerd Bertram, Leiter der Polizeidirektion Mayen. 80 000 Menschen, die an den Ring reisen. Bertram vergleicht das mit "einer Großstadt auf dem Lande". Dass es dabei bis Sonntagnachmittag lediglich 22 Verkehrsunfälle gegeben hat, spreche für ein "sehr diszipliniertes Publikum". Walter Kafitz, Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, fällt in den Reigen ein und verkündet, dass die nächsten fünf Festival-Jahre in der Eifel gesichert sind.