Von Schengen bis Koblenz alles bespielt

Künstlerische Glücksmomente und ein guter Zuspruch: Mit dieser doppelten Positivbilanz und einem großen Konzert im Dom schließt am Sonntag das Mosel-Musikfestival. Intendant Hermann Lewen zeigt sich "mehr als zufrieden".

Bernkastel-Kues. (DiL) Auch wenn die Besucherzahl knapp hinter der des Vorjahres zurückblieb: Die 60 Veranstaltungen an 35 Spielstätten entlang der Mosel waren durchweg erfolgreich. Wären nicht einige Open-Airs ausgerechnet im Hochsommer den unberechenbaren Wetterverhältnissen zum Opfer gefallen, hätte der Besucherrekord wahrscheinlich gewackelt.

Es waren nicht nur die sicheren Trümpfe wie Concerto Köln, Erika Pluhar, Ewa Kupiec, Pasadena Roof Orchestra oder Franz Grundheber, die stachen. Für Begeisterung sorgten auch Festival-Debütanten wie der Pianist Dejan Lazic und der Kabarettist Hagen Rether. Starke künstlerische Akzente setzten ungewöhnliche Programme wie das kontrastreiche Wandelkonzert der Lautten Compagney im Landesmuseum und die Uraufführung des Auftragswerks "Our daily bread" von Bob Chilcott im Rahmen des Rheinland-Pfälzischen Kultursommers. "Ein besonders ergreifender Moment", erinnert sich Festivalchef Lewen.

Das Kultursommer-Motto "Über Grenzen" lieferte die Inspiration für das erste MMF-Gastspiel im luxemburgischen Grenzort Schengen am Dreiländereck. Damit machte das Mosel-Musikfestival seinem Namen alle Ehre, wurde doch von der französischen Grenze bis zur Mündung in Koblenz der gesamte Flusslauf "bespielt".

Das Festivalbudget von 750 000 Euro wird traditionell zu 80 Prozent durch Sponsoring und Eintrittsgelder finanziert. Vielleicht sind deshalb auch die Trie rer bei der Suche nach Alternativen für ihre stets klammen, vom Aus bedrohten Antikenfestspiele auf Lewen und seine dreiköpfige Truppe gekommen. Die CDU hat ins Gespräch gebracht, die Festspiele künftig beim Mosel-Musikfestival anzusiedeln. Ein Ansinnen, das im Festivalbüro auf dem Kueser Plateau aber auf wenig Begeisterung gestoßen ist.

Extra

Abschlusskonzert: Das Mosel Musikfestival verabschiedet sich am Sonntag, 3. Oktober, offiziell ins nächste Jahr. Den Schlussakkord setzt um 20 Uhr im Trierer Dom Monteverdis "Marienvesper" mit dem Münchner Barockorchester "L'arpa festante" auf historischen Instrumenten unter der Leitung von Domkapellmeister Stephan Rommelspacher. Solisten sind die Sopranistinnen Monika Mauch und Nele Gramß, die Tenöre Hans Jörg Mammel und Jürgen Ochs sowie der Bariton Ekkehard Abele. Es singen der Trierer Domchor und der Kammerchor "Capella Nova" Villingen. Karten gibt es in den TV-Service-Centern Trier, Bitburg und Wittlich. (red)

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