Bauern- und Handwerkermarkt: Ansturm auf Großveranstaltung steht nichts im Weg
Burgen · Das kleine Burgen dürfte am 10. April wieder wie ein Magnet wirken. Der große Markt wird von noch mehr Händlern bestückt als bisher und wahrscheinlich noch mehr Besucher anziehen. Die Wünsche des Organisators sind berücksichtigt worden. Nun muss nur noch gewährleistet sein, dass es nicht wieder zum Verkehrschaos kommt.
Mindestens hundert Mal sei er gefragt worden, ob der Bauernmarkt stattfindet oder nicht, sagt Manfred Schwarz in der Sitzung des Burgener Gemeinderates. Das ist doch schön! Es zeigt, dass sich viele Menschen für die Veranstaltung interessieren. Es zeigt auch, dass der TV gelesen wird. Denn dort stand am 10. März, dass noch nichts alles in trockenen Tüchern ist. Zur Beruhigung direkt die gute Nachricht: Der Bauern-, Handwerker- und Winzermarkt geht planmäßig am 10. April über die Bühne, sagt Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick.
Die Veranstaltung wird mit rund 150 Anbietern noch größer als die beiden Auflagen in den Vorjahren. Und da war er schon die größte Eintages-Veranstaltung dieser Art in Rheinland-Pfalz.
Kurzfristig hatte der Burgener Elmar Fritzen, der den Markt im Auftrag der Gemeinde organisiert und dabei auch alle Freiheiten hat, mit einer Absage gedroht. Ihm erschienen, wie berichtet, unter anderem die Kosten für die Arbeiten der Feuerwehr-Fördervereine zu hoch. Etwa 50 Aktive sollen unter anderem die ankommenden Fahrzeuge auf Parkplätze lenken und die Parkgebühren kassieren. Das kostet die Gemeinde 5000 Euro.
Zudem glaubte Fritzen, dass die Gemeinde den Markt auf Dauer finanziell nicht stemmen kann. Deshalb hatte er eine frühzeitige Zusicherung verlangt, dass im nächsten Jahr die vierte Auflage über die Bühne geht. Im Rat herrscht Einigkeit über die Fortführung. Nur über den genauen Termin, 9. oder 23. April 2017, ist noch nicht entschieden worden. Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick erläutert, dass der Markt nun als Großveranstaltung eingestuft wird. "Dem müssen wir mit höheren Aufwand Rechnung tragen", sagt er.
Das hat nichts mit der Zahl der Händler zu tun, sondern mit der Schar der Besucher. Mindestens 15?000 sollen es im Jahr 2015 gewesen sein. Es kam zum Verkehrschaos, viele potenziellen Besucher erreichten das Ziel gar nicht, anderen saßen bei der Heimfahrt fest.
In diesem Jahr werden alle Fahrzeuge, außer Fahrrädern und Bussen, die zum Markt wollen, über Brauneberg nach Burgen geleitet. Die Abreise erfolgt über Veldenz. Damit wird der Begegnungsverkehr auf möglicherweise doch zugeparkten Straßen ausgeschlossen. Vor Burgen werden Parkplätze ausgewiesen. Um sie nutzen zu können, muss das Wetter mitspielen. Es werden auch Shuttlebusse von den umliegenden Orten, Brauneberg, Mülheim, Veldenz, eingesetzt.
Weil es nun eine Großveranstaltung ist, werden den ganzen Tag über zwei Polizisten auf Motorrädern auf den Zu- und Anfahrtswegen pendeln. Zudem wird eine Streifenwagenbesatzung an neuralgischen Punkten im Einsatz sein. Ein solcher werde sicher in Brauneberg die Zufahrt von der Bundesstraße auf die enge Kreisstraße sein, sagt Axel Schnitzius von der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues. Das Ordnungsamt ist ebenfalls mit Kräften vertreten. Nach Auskunft von Thomas Edringer, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, wird auch der Einsatzleitwagen der Feuerwehr vor Ort sein. Von dort könne bei Bedarf die Koordination von Einsätzen erfolgen. Auch ein Rettungswagen mit Sanitätern ist den ganz Tag im Ort.
Ortsbürgermeister Grasnick betont, dass die Gemeinde den Markt sehr wohl stemmen könne. 2015 habe es ein Plus von 3000 Euro ergeben. "Ich rechne bei den Standgeldern mit 5500 Euro. Das wären 2000 Euro mehr als vergangenes Jahr", sagt er. "Wir werden wieder überrannt", glaubt er. Da müsse im Vorfeld einiges für einen trotzdem geordneten Ablauf getan werden. Unter anderem werde das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde für eine umfassende und unmissverständliche Ausschilderung Sorge tragen. Elmar Fritzen ist bei der Sitzung nicht anwesend und später nicht zu erreichen. Wahrscheinlich ist der fahrende Bäcker schon wieder zu einem Markt unterwegs und wirbt dort auch für sein Heimspiel.
