Bei Nacht und Nebel zerstört

Zum Bericht "Bagger beginnen mit der Arbeit" (TV, vom 7. Juli) über Bauarbeiten im Zusammenhang mit der B 50 neu schreibt dieser Leser:

Die Nacht- und Nebelaktion an den Graacher Schanzen zeigt deutlich, wie ernst es der Landesregierung und ihren Straßenbauern mit einer "offensiven Informationspolitik" in Sachen B 50 neu und Hochmoselübergang ist. Als "offensiv" ist nur das rücksichtslose und unsensible Vorgehen gegen Natur, Landschaft und Kulturdenkmäler erkennbar. Leider ist die Zerstörung der Graacher Schanzen und des angrenzenden Wanderwegs zwischen Trarbach und Bernkastel nur ein erster schlimmer Schritt im Zuge des Autobahnbaus.

Welche "Kompensationsmaßnahmen" haben sich Landesregierung und Regionalpolitiker ausgedacht, um die Zerstörung des Moseltals und der Natur auf dem Moselsporn zwischen Zeltingen-Rachtig und Longkamp auszugleichen? Sollen später im "Weinerlebnispark" am Brückenkopf großzügig gestaltete Tafeln aufgestellt werden, die zeigen, wie es dort früher einmal aussah?

Wie will man getötete Wildkatzen und andere vertriebene Wildtiere "kompensieren"? Wie sollen die mindestens sieben Jahre Bauzeit mit Straßensperrungen, Dreck und Lärm im Tourismus und in der Gastronomie ausgeglichen werden? Und wie denkt die Landesregierung darüber, dass sie durch ihre Uneinsichtigkeit und Arroganz den Titel "Welterbe der Menschheit" für das Moseltal endgültig verspielt hat? Erschütternd ist dabei, wenn man im TV auf derselben Seite liest, dass unsere frisch gewählten lokalen Volksvertreter nichts Besseres zu tun haben, als um Pöstchen in den Gemeinderäten zu schachern, statt geschlossen gegen die begonnenen Zerstörungen anzugehen!

Hans-Jürgen Belitz, Traben-Trarbach

B50 neu

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