Botschafter auf zwei Rädern

Eine Radtour mit einem ehemaligem Profi hört sich nach einer Herausforderung an. Marcel Wüst hat jedoch vergangenen Freitag gezeigt, dass es auch anders geht: Zusammen mit einer Gruppe von Reisejournalisten erkundete er den Moselradweg von Longuich bis Piesport.

 Marcel Wüst erkundet den Moselradweg. TV-Foto: Anita Lozina

Marcel Wüst erkundet den Moselradweg. TV-Foto: Anita Lozina

Piesport. (alo) Als Marcel Wüst zusammen mit einer Gruppe Radfahrer an der römischen Kelter eintrifft, haben sie einen Weg von 30 Kilometern hinter sich gebracht. Keine Minute zu früh. Kaum werden ihre Fahräder verstaut, setzt auch schon ein heftiges Unwetter ein. "Ach, das hätten wir auch noch hinbekommen", kommentiert Wüst ihr gutes Timing gelassen. "Im Trockenen fahren kann doch jeder!"

Dem Ex-Radprofi glaubt man das sofort. Doch an diesem Tag zählt vor allem der Genuss: Für das Radwanderland Rheinland-Pfalz erkundete Wüst mit der Mosellandtouristik GmbH und einer Gruppe von Reisejournalisten den Moselradweg von Longuich bis nach Piesport. Zwei Stunden hat die Gruppe dafür gebraucht, inklusive eines Zwischenstopps bei der Römischen Villa in Mehring. Die Radtour war die zweite Etappe der kombinierten Tour "Pedes, Paddel und Pedale" für Journalisten, die auch eine Wanderung und eine Kanufahrt beinhaltet. "Ich bin selbst Genießer und unternehme gerne Radtouren mit meiner Frau und meinen beiden Söhnen", sagt Wüst. Daher musste er sich nicht lange bitten lassen, als Botschafter für das Radwanderland zu fungieren. Der Sport hält ihn fit, gesund und macht ihm Freude. Doch nicht nur das: "Das schöne speziell am Radfahren ist, dass man Abends stolz auf seine Leistung sein kann." Der ehemalige Profisportler muss es wissen: Ein schwerer Radunfall im Jahr 2000 nahm ihm das Sehvermögen auf dem rechten Auge, weswegen Wüst seine Profi-Karriere an den Nagel hängen musste. "Ich fühlte mich damals elend. Aber ich wollte mich nicht mit einem ungesunden Leben als Couch-Potatoe arrangieren." Schritt für Schritt kämpfte sich Wüst so wieder in die sportliche Aktivität zurück. "Ich hatte das klare Ziel, wieder ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen." Diesen Kampfgeist will er nun auch an an andere Leute weitergeben. "Es stimmt, dass aller Anfang schwer ist. Aber dann sorgt der Sport für einen guten Ausgleich." Das Fahrrad ist dafür ideal, fährt er fort; schließlich sei das Gefährt auch für Anfänger gut geeignet. "Dabei kann man etwas für die Gesundheit tun und gleichzeitig etwas von der Landschaft sehen. Mehr Argumente braucht es nicht: Fahrradfahren ist klasse!"

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