Heimat Die Mosella erzählt ihre Geschichte selbst

Bernkastel-Kues · Von Clemens Beckmann

 Gabriele Steinicke und ihr Bruder Winfried Nohn präsentieren den Bildband von der Mosel.

Gabriele Steinicke und ihr Bruder Winfried Nohn präsentieren den Bildband von der Mosel.

Foto: Beckmann Clemens

Eines der ersten Fotos zeigt den jungen Fluss, das letzte seine Mündung. So gehört sich das wahrscheinlich auch für einen Bildband über die Mosel. Dazwischen liegen viele Aufnahmen von Städten, Orten, Landschaften und Bauten, die die Mosel auf ihren 544 Kilometern zwischen Bussang in den Vogesen und Koblenz passiert. Gabriele Steinicke aus Wittlich und ihr verstorbener Mann Bernd haben die Fotos gemacht.

Aber was wäre ein Buch ohne Text? Gabriele Steinickes Bruder Winfried Nohn hat dafür eine besondere Form gewählt. Er lässt den Fluss erzählen.

„Gestatten: Mosella: Das ist mein ursprünglicher Name, schriftlich bezeugt bei den Römern, die an meinen Ufern als erste schreiben und lesen konnten.“ So beginnt die Darstellung. „Kommen Sie mit auf Entdeckungsreise und lernen Sie mich genauer kennen“, heißt etwas später die Aufforderung an den Betrachter.

Bei der Vorstellung des 145 Seiten umfassenden Werkes beschreibt Nohn mit viel Wissen, aus eigener Anschauung und Liebe zum Detail den Lauf des Flusses. Den ehemaligen Lehrer für Geschichte und Französisch verbindet auch eine besondere Liebe mit Lothringen, das eine wechselvolle Geschichte hinter sich hat. „Nancy ist eine Reise wert“, wirbt er.

Den deutschen Teil der Mosel, etwa 231 Kilometer lang, kennt er natürlich auch gut. Er weiß viel über den Kardinal und Philosophen Nikolaus Cusanus (1401 bis 1464). „Er hatte sehr moderne Gedanken“, sagt Nohn. Im Cusanus-Geburtshaus präsentieren er und seine Schwester auch das Buch „Moselland: Ein Fluss, drei Länder, viele Facetten.“ Es ist auch schon auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt worden.

Eine Tour von der Quelle zur Mündung sollte Tage in Anspruch nehmen. So viel gibt es zu sehen und zu entdecken. Die einstündige Kurzreise mit Gabriele Steinicke und Winfried Nohn macht Appetit darauf.

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