"Die Sprache ist der Kernpunkt"

Bernkastel-Wittlich · Der Landkreis will die Koordination von Bildungsangeboten für Neuzugewanderte verstärken. Diesem Zweck soll auch die Zusammenarbeit mit einer Transferagentur dienen.

Bernkastel-Wittlich. Der Landkreis und die Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Rheinland-Pfalz-Saarland haben eine Zusammenarbeit vereinbart. Landrat Gregor Eibes und Katja Wolf, Leiterin der Transferagentur, unterzeichneten eine Zielvereinbarung. Der Landkreis bemüht sich darüberhinaus um ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das die Finanzierung einer Stelle zur Bildungskoordination für Neuzugewanderte auf zwei Jahre sicherstellen könnte.
Mit der Flüchtlingsarbeit in der Erstaufnahmeeinrichtung in Wittlich habe man gute Erfahrungen gemacht, sagte Eibes bei der Unterzeichnung der Zielvereinbarung. Wirkliche Integration beginne aber erst bei der Ankunft in den Kommunen. Angesichts der hohen Zuwanderung im vergangenen Jahr hat man im Landkreis bereits im Oktober 2015 eine Koordinationsstelle eingerichtet, um die Integration zu unterstützen und Hilfsangebote zu vernetzen. "Für eine gelingende Integration ist die Sprache natürlich der Kernpunkt", sagte Eibes weiter. Für Silke Meyer, Ansprechpartnerin für die Koordination der Flüchtlingshilfe im Landkreis, ist die Transparenz der Angebote wichtig. "Man muss voneinander wissen, um Neuzugewanderten passende Angebote vermitteln zu können und die Maßnahmen abzustimmen", so Meyer.
Aus Sicht der Transferagentur bietet das Förderprogramm des BMBF dem Landkreis gute Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit mit der Transferagentur. Die Notwendigkeit ämterübergreifender Planung sowie die Einbindung freier Träger und Ehrenamtlicher, um die Bildungsangebote für Flüchtlinge im Landkreis zu koordinieren, würden langfristig Synergien schaffen, ist Wolf sicher.
Die Vereinbarung legt zunächst Ziele für die Koordination im Bereich der Integration durch Bildung fest. Die Transferagentur unterstützt den Kreis bei der Weiterentwicklung bestehender Netzwerkstrukturen. Auch beim bemühen Neuzugewanderte zu Sprachkursen und Ausbildungsangeboten zu bringen, wird die Agentur dem Kreis zur Seite stehen. Eine zentrale Aufgabe der Koordinierungsstelle wird es sein, neuzugewanderte Familien mit Kindern über das deutsche Schul- und duale Ausbildungssystem zu informieren.
Zur erfolgreichen Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sei die Aufklärung der Partner aus der Wirtschaft ebenso notwendig, so Meyer. red

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