Die Stadt wartet auf die Studenten

Bernkastel-Kues · Die Cusanus Hochschule Bernkastel-Kues wird kommen und im Wintersemester 2014/15 an den Start gehen. Darin sind sich die Initiatoren dieser für die Region einzigartigen Bildungseinrichtung einig. In einer gemeinsamen Sitzung von VG- und Stadtrat Bernkastel-Kues wurden weitere Details bekannt.

 Schüler der Berufsbildenden Schule Bernkastel-Kues lernen im Computerraum. Der soll auch von den Studenten der Cusanus Hochschule genutzt werden können. TV-Foto: Klaus Kimmling

Schüler der Berufsbildenden Schule Bernkastel-Kues lernen im Computerraum. Der soll auch von den Studenten der Cusanus Hochschule genutzt werden können. TV-Foto: Klaus Kimmling

Die Vorarbeiten sind geleistet, das Konzept steht, jetzt geht es um die Realisierung. Die private Cusanus Hochschule Bernkastel-Kues mit den Fachbereichen Geisteswissenschaften und Pflegewissenschaften will zum Wintersemester 2014/15 an den Start gehen (der TV berichtete) .

Zwei wesentliche Voraussetzungen, die zur Gründung der Hochschule notwendig sind, können nach Auffassung vom Professor Harald Schwaetzer, der das Konzept den Mitgliedern des VG- und Stadtrates Bernkastel-Kues vorstellte, erfüllt werden: Das Mainzer Bildungsministerium habe bereits signalisiert, die Hochschule zu genehmigen, und die Finanzierung stehe, um an den Start gehen zu können.

Mit vier Studiengängen will man beginnen (der TV berichtete). Ein Studiengang kostet, so Schwaetzer, 330 000 Euro im Jahr, zusammen also 1,3 Millionen Euro. Die Hälfte des Geldes könne über Studiengebühren - vorgesehen sind 300 Euro pro Monat bei Bachelor-Studiengängen und 500 Euro pro Monat bei Master-Studiengängen - und Spenden eingenommen werden. Die andere Hälfte sei über Stiftungsprofessuren zu finanzieren. Diese werden nicht aus dem Haushalt einer Hochschule bezahlt, sondern ganz oder teilweise von Stiftungen oder von Unternehmen finanziert. Weitere Einzelheiten nannte er nicht.

Um die Finanzierung zu sichern, müssen außerdem die Stadt und die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues ihren jährlichen Zuschuss von jeweils 50 000 Euro an die Kueser Akademie für Europäische Geisteswissenschaften für fünf bis sieben Jahre garantieren. Die Bürgermeister Wolfgang Port und Ulf Hangert gehen davon aus, dass die Gremien dies beschließen. Eine weitere Hürde, die noch überwunden werden muss: Die Cusanus Hochschule, in der später bei einer hundertprozentigen Auslastung rund 100 Wissbegierige studieren, will Räume in der Berufsbildenden Schule (BBS) Bernkastel-Kues nutzen. Dazu muss der Kreis als Schulträger noch seine Zustimmung geben. Diese ist zu erwarten, zumal Landrat Gregor Eibes zusammen mit Port, Hangert und dem Vorsitzenden der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte, Alexander Licht, die Initiative zur Gründung der Hochschule gemeinsam koordinieren.

Mitglieder des Stadt- und VG-Rates äußerten sich am Mittwochabend zustimmend zu dem Projekt - mit einer Ausnahme: Stadtratsmitglied Hans Rothschenk (Unabhängige Bürgerunion) meinte: "Das ist alles etwas komisch." Er glaube nicht, dass eine solche nichtstaatliche Hochschule zu finanzieren sei, außerdem brauche man solche akademischen Bildungsabschlüsse nicht. Schwaetzer widersprach deutlich. Port und Hangert nickten Schwaetzer zustimmend zu. Licht kündigte am Ende der gemeinsamen Ratssitzung an, dass ein Verein gegründet werde, um das Vorhaben zu unterstützen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort