Ein Wunschbrunnen für Klausen

Klausen · Der Ortsgemeinderat Klausen hat über die Vorschläge für Kunst am Bau in der Eberhardsklause abgestimmt. Die Entscheidung fiel für eine Stele mit Pilgermotiv und einen gestalteten Brunnenschacht. Außerdem besichtigte der Rat die Klause. Dabei zeigten sich einige Mitglieder besorgt um die Baufortschritte. Das gesamte Projekt kostet zwei Millionen Euro und soll Ende des Jahres fertig sein.

 Alle zur Auswahl stehenden Kunstwerke haben dem Gemeinderat gut gefallen. Im Bild von links: Steinmetz Sebastian Langner, Ortbürgermeister Alois Meyer, Ratsmitglied Brigitte Hoffmann, Glaskunstmaler Stephan Quappe-Steffen, , Ratsmitglied Hubert Hoffmann und Kunstschmied Hans-Jörg Bender, dessen Entwurf umgesetzt wird. TV-Foto: Christina Bents

Alle zur Auswahl stehenden Kunstwerke haben dem Gemeinderat gut gefallen. Im Bild von links: Steinmetz Sebastian Langner, Ortbürgermeister Alois Meyer, Ratsmitglied Brigitte Hoffmann, Glaskunstmaler Stephan Quappe-Steffen, , Ratsmitglied Hubert Hoffmann und Kunstschmied Hans-Jörg Bender, dessen Entwurf umgesetzt wird. TV-Foto: Christina Bents

Klausen. Das Thema Pilger und den Brunnen im Eingangsbereich zu berücksichtigen, das waren die Vorgaben für die Kunstwerke in der Eberhardsklause. Schon in viereinhalb Monaten sollen sich die ersten Pilger und Kunden des Dorfladens davon inspirieren lassen. Bis dahin sollen insgesamt zwei Millionen Euro verbaut sein, 20 000 Euro davon sind für Kunst am Bau vorgesehen.
Früher war die Eberhardsklause eine Gaststätte mit Fremdenzimmern und Saal, 2008 kaufte die Gemeinde das Gebäude, das jetzt umgebaut wird und verschiedene Funktionen übernehmen soll. Zum einen wird der Dorfladen hier einziehen, zum anderen sind 35 Betten für Pilger vorgesehen. In zwei Sälen können zudem Feiern oder Veranstaltungen stattfinden, und auch die Ortsvereine können sie nutzen. Der Ortsbürgermeister wird ebenfalls im denkmalgeschützten Gebäude sein Büro haben. In der Ratssitzung haben nun drei Künstler ihre Werke für die Eberhardsklause vorgestellt, die komplett durch ein Förderprogramm des Landes finanziert werden. Zur Auswahl standen eine Stele mit einer Brunneneinfassung, ein Glaskunstwerk und ein gestaltetes Sandsteingewände - eine Ausschrägung im Mauerwerk.
Die 2,20 Meter hohe Skulptur, für die sich die Ratsmitglieder entschieden haben, zeigt symbolisch einen Weg, auf der einen Seite ist ein Pilger oder Wanderer zu sehen, auf der anderen Seite die stilisierte Grabeskirche von Santiago de Compostela, und in der Mitte die Klausener Kirche. Zudem ist die Möglichkeit, ein Gästebuch abzulegen, eingeplant. Der Brunnen soll ein Wunschbrunnen werden, der transparent eingefasst ist und auf dem verschiedene Begriffe wie Liebe, Hoffnung, Freude oder Glück geschrieben sind. Einfach haben sich die Ratsmitglieder die Entscheidung nicht gemacht. Nach langer Diskussion stand sogar die Frage im Raum, zwei Vorschläge miteinander zu kombinieren. Das aber würde dem Sinn der Kunstwerke nicht mehr gerecht, fand der Rat schließlich.
Nach der Kunst stand eine Baubegehung auf der Tagesordnung. Das zuständige Ingenieurbüro Elmar Koller informierte über den Stand der Elektroarbeiten in den Sälen, die im Zeitplan liegen. Die Ratsmitglieder waren indes über den Baufortschritt im Altbau besorgt. Sie befürchten, dass die Arbeiten dort nicht rechtzeitig fertig werden. "Hier hat sich in den vergangenen Wochen kaum etwas getan", sagte Ratsmitglied Reinhold Hoffmann. Wenn das so wäre, würden der Gemeinde Fördergelder verloren gehen. Insgesamt wird von den zwei Millionen Euro Baukosten eine Million durch Zuschüsse vom Land und dem Programm "Leader plus" finanziert. Ein Ratsmitglied äußerte die Hoffnung, dass der Wunschbrunnen besonders einen Wunsch erfüllen möge - nämlich dass das Gebäude, in dem er einmal stehen soll, pünktlich fertig wird.
Zielgruppe der Eberhardsklause sind neben Einzelpilgern auch Messdienergruppen, Elternkreise und Chöre aus dem kirchlichen Umfeld. Mit dem Generalvikariat sollen demnächst Gespräche geführt werden, um mit dessen Hilfe Programme für diese Gäste anbieten zu können. Das Personal für die Reinigung und Reservierung der Pilgerzimmer wird beim Dorfladen angestellt sein. Betreiber der Eberhardsklause ist die Gemeinde. Sie bekommt die Einnahmen der Gäste und bezahlt den Dorfladen für seine Dienstleistungen. Dafür muss aber noch die Satzung des Dorfladens geändert werden. chb

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