Veldenz. (urs) Die ältesten Schätzchen werden am meisten bejubelt beim Oldtimer-Korso. Vor allem, wenn die Insassen passend zu ihrem Fahrzeug gekleidet sind. So wie Fahrer und Beifahrerin eines "Darracq" Baujahr 1900, des ältesten Autos beim diesjährigen Veldenzer Wein- und Heimatfest. Die Dame trägt Hut und Handschuhe und - wie die Lady im edlen weißen Citroen - einen zur Epoche passenden Sonnenschirm. Wo das nicht passt, sind die fahrbaren Untersätze vielfach mit Fähnchen geschmückt. Insgesamt haben sich 120 Fahrzeuge der Baujahre 1900 bis 1985 dem Korso sowie tags zuvor der 31. Internationalen Sternfahrt angeschlossen. Darunter chromblitzende "Gangsterwagen", aus denen auch mal ein Schuss fällt, Fords T-Modell - die berühmte "Tin Lizzy" - sowie Borgwards heiß geliebte "Isabella" oder gepflegte Jeeps und ein Trabant. Neben dem rasanten Horex-Fahrer, der seinen Beiwagen stets gekonnt abheben lässt, sorgt zudem eine Familie in einem olivgrünen Beiwagen-Motorrad von 1919 für Aufsehen.

Dieses Mal nicht dabei ist Johann Keulers aus dem holländischen Maastricht. "Ich bin wohl 20 Mal mit rundgefahren und wollte mir das jetzt mal ansehen", erzählt der Mann, der schon im Ford, per Edel-Roadster oder im Benz durch Veldenz gefahren ist. Hedwig Hübner aus Heidenburg ist hingegen seit Jahren Zuschauerin. Ihr Favorit in diesem Jahr sei die Corvette C1, Baujahr 1958, gewesen.

Wie die Oldtimer ernten auch die Gruppen des sich anschließenden historischen Umzugs Applaus. Die verschiedenen Epochen vertreten gleich zwei Grafenpaare: Horst Keith als Graf Georg Johannes mit seiner bis zur Hochzeit wohlhabenden Gemahlin Anna Maria von Schweden sowie Graf Georg und Gräfin Agnes von Leiningen in Person der Schloss-Eigentümer Gilbert und Christa Haufs-Brusberg. Zu ihnen gesellt sich die Hillesheimer Gruppe "Vestatis" als Vertreter der "Geschichte des Gewandes" sowie "Schultheiß" Norbert Sproß mit Gattin. Andrang herrscht zudem bei dem Lautereckener Münzmeister Günter Lüers, der den Veldenzer Taler anno 1588 prägt, über den der Wittlicher Münzkundler Klaus Petry ausführlich informiert hat.