Für Ideen gibt es keine Altersgrenze

Vor einigen Wochen ist mir eine Spätlese in die Hände gefallen. Aber es war ausnahmsweise keine Flasche des edlen Getränkes, sondern eine diesen Namen tragende Zeitschrift. Sie richtet sich an Senioren und lag in Bernkastel-Kues bei einer Veranstaltung aus, bei der es darum ging, wie Senioren eigenbestimmt leben können.

Mit Wein hat das Blatt, außer dem Titel, erst einmal nichts zu tun. Doch auf Seite zehn der Ausgabe steht ein Artikel, der die Verbindung sehr wohl herstellt. In ihm wird über das Pilotprojekt "Selbstorganisation älterer Menschen" berichtet. In Kanzem an der Saar hatten älterere Menschen die Idee, die seit mehr als 20 Jahren ruhende Pfarrbücherei wieder in neuen Räumen aufleben lassen. Es entstand die Idee zu "Buch & Wein". Ihre Rechnung: Wenn sich fünf Winzer finden, die sich an der Miete beteiligen, und wenn durch den Weinverkauf gewisse Einnahmen erzielt werden, müsste sich das Projekt tragen. Der Erfolg stellte sich ein. Es wurden 117 Leseausweise ausgestellt, und der Weinverkauf liegt deutlich über den Erwartungen. Was kann man daraus folgern? Ersten: Für findige Ideen gibt es keine Altersbegrenzung. Zweitens: Mit relativ wenigen Mitteln ist es möglich, Dörfern eine zusätzliche Attraktion zu geben und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. eg

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