Haag. (urs) So richtig gemütlich ist es nicht erst seit diesem Jahr am Haager "Backes", dem 1933 gebauten und 1993 restaurierten Gemeinschaftsbackofen. Doch rund um den neu gestalteten Platz lässt es sich einfach viel schöner von alten Zeiten plaudern. Denn noch können sich einige erinnern, wie früher die Garben gebunden wurden, die Korn-Kasten, in denen sich Kinder so gern versteckten. Erinnerungen daran machen daher beim jährlichen "Heimat- und Backesfest" zwangsläufig die Runde. Das zweite Hauptgesprächsthema ist der Platz selbst, der richtig schön geworden ist, wie Werner Lauterbach aus Neumagen-Dhron meint. Der mit einer Haagerin verheiratete Moselaner weiß zudem, dass die Leute sich mächtig gewundert haben, dass der Rasen so schnell gewachsen ist. Laut Ortsvorsteher Norbert Schemer sind die Grünflächen nämlich teils erst vor 14 Tagen eingesät worden. So hat viel Regen halt auch seine guten Seiten. Außerdem sei bei Auftragsvergabe vereinbart worden, dass zumindest der obere Teil des Dorfplatzes wegen des Backesfestes bis zum 1. August fertig sein müsse. Und das hat ebenso gut geklappt wie das Engagement der Haager: "Da haben wir hier keine Probleme", lobt Schemer die Einsatzfreudigkeit der Haager. Der Brunnen im unteren Teil des Geländes ist zwar noch im Bau, doch Pütz und Kelter-Überdachung präsentieren sich schon von ihrer besten Seite. Offiziell eröffnet werden soll der Dorfplatz allerdings erst im nächsten Jahr.Was die Haager aber nicht dar an hindert, das vom Heimatverein ausgerichtete Backesfest, das Musikverein Haag und Orchestergemeinschaft Horath-Berglicht begleiten, besonders festlich zu feiern. So untermalte den Gottesdienst am Samstagabend das Piesporter Mandolinen-Orchester "Evergreens" unter der Leitung von Günter Esseln. Musiker und Solisten hätten das so schön gemacht, dass sie fast Hühnerhaut bekommen habe, sagt eine Haagerin beeindruckt. Außerhalb der Kirchenmauern kommt dafür mehr der Gaumen auf seine Kosten. Denn beim Backesfest findet nicht nur das Brot aus dem Backes reißenden Absatz. Auch der ebenfalls auf traditionelle Weise gebackene Blechkuchen geht weg wie warme Semmeln. Und die Backes-Pizza am Montagabend hat ebenso wie die gefüllten Klöße seit Jahren eingeschworene Liebhaber.