Große Investitionen in die Bildung
Salmtal · Zweisprachiger Unterricht, eine Bläserklasse und Ganztagsschüler, die keine Hausaufgaben aufhaben: Die Integrierte Gesamtschule (IGS) Salmtal punktet mit besonderen Angeboten. Die künftigen Fünftklässler werden dort in frisch modernisierten Fachräumen unterrichtet.
Salmtal. Die IGS Salmtal macht sich fit für ihre Aufgaben. Der Rohbau des neuen Trakts steht, zurzeit installieren Arbeiter die Lampen und legen Fußböden. Ende Januar werden die Möbel geliefert, Anfang Februar sollen die Schüler, so Leiter Peter Riedel, die neuen Räume beziehen. Anschließend werden die Fachräume im Altbau renoviert und erweitert. Bis Schuljahresbeginn sollen die Arbeiten beendet sein, sagt Riedel. Dann sind 24 Klassen- und sechs Differenzierungszimmer im Neubau vorhanden sowie weitere zwölf Fachräume, dazu ein Musiksaal und die Lehrküche. Die neu gebaute Mensa bietet Platz für bis zu 200 Schüler.
Die IGS Salmtal befindet sich zurzeit im Aufbau und beherbergt die Klassenstufen fünf bis acht. Im Sommer 2017 werden - die Zustimmung vom Bildungsministerium in Mainz vorausgesetzt - die ersten Schüler die Oberstufe besuchen. Denn es sind alle möglichen Abschlüsse vorgesehen, von der Berufsreife über Realschulabschluss und Fachabitur bis hin zum Abi.
Schul Wegweiser
Die IGS Salmtal bietet Ganztagsunterricht in Angebotsform, an der Schüler aus allen Klassen teilnehmen. Nachmittags machen die Jugendlichen ihre Hausaufgaben in den Lernzeiten. Ab Sommer werde es eine rhythmisierte Ganztagsklasse geben, kündigt Riedel an. Das bedeute, dass die Schüler keine Hausaufgaben aufhaben; auch die Lernzeiten entfallen. Dafür gibt es mehr Übungen im Unterricht, der ausgeweitet wird.
Zudem werden AGs angeboten, im künstlerischen Bereich wie Werken und Töpfern, im musischen wie Trommeln und im sportlichen Bereich. Zurzeit gibt es eine Handarbeits-AG. Bei Chor und Schülerzeitungs-AG können auch die Halbtagsschüler mitmachen. Musisch begabte Schüler können in den Klassen fünf und sechs die Bläserklasse besuchen, wenn ausreichend Anmeldungen vorhanden sind. Den Instrumentalunterricht erteilen Dozenten der Kreismusikschule.
Das sechste Schuljahr ist zum "Schnuppern" der Wahlpflichtfächer da, von denen die Schüler ab Klasse sieben eines verbindlich wählen und bis zur Klasse zehn beibehalten. Zur Auswahl stehen Französisch, Kunst und Kultur, Wirtschaft und Medien, Gesundheit und Ernährung, Natur und Umwelt sowie Technik.
Leistungsstarke Kinder können sich ab der fünften Klasse für den bilingualen Unterricht in Englisch anmelden. Ab dem zweiten Halbjahr der fünften und in der sechsten Klasse erhalten sie nachmittags eine zusätzliche Englischstunde, in der sie Konversation und Vokabeln üben. Ab der siebten Klasse wird ein Teil des Gesellschaftslehre-Unterrichts in Englisch erteilt.
Für den Sommer kündigt Riedel ein neues Konzept der Berufsorientierung im Rahmen des Wahlpflichtfachs ab Klasse neun an. Es basiere auf drei Säulen: Der Praxistag bei Partnerbetrieben öffne sich für alle Abschlüsse, sagt Riedel. Das bedeute, dass Schüler, die ein Abitur anstreben, beispielsweise nicht in der Produktion oder im Lager, sondern in der Entwicklungsabteilung eines Industriebetriebes hospitieren. Säule zwei: In Kooperation mit Partnerbetrieben soll eine Schülergenossenschaft gegründet werden. Schulisch besonders leistungsfähige Jugendliche besuchen die "Akademie". Dort lernen sie, wie sie eine wissenschaftliche Arbeit erstellen, etwa eine Facharbeit, oder nehmen an Wettbewerben teil.
Anmeldetermine zum 5. Schuljahr sind von Samstag, 31. Januar, bis Dienstag, 3. Februar. Infos: Sekretariat, Telefon 06578/985580.
Extra
... Peter Riedel, Schulleiter der IGS Salmtal. Was ist das Besondere an Ihrer Schule? Peter Riedel: Die IGS als Schulart: dass die pädagogisch unsinnige Selektion in verschiedene Schularten nach dem vierten Schuljahr vermieden wird. Die IGS Salmtal: Dass die Heterogenität der Schülerschaft als Chance und nicht als Hindernis gesehen wird und dadurch Differenzierung und individuelle Förderung nicht nur Schlagwörter bleiben, sondern stattfinden. Weshalb sollten Schüler sich bei Ihnen anmelden? Riedel: Es gibt gezielte Förderung auf allen Leistungsebenen, wie bilingualen Englischunterricht für leistungsstarke Schüler. Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft Ihrer Schule? Riedel: Ich wünsche mir einen weiterhin gelingenden Aufbau der kommenden Jahrgangsstufen mit der dazu gehörenden Personalausstattung und eine gute Umsetzung der großen Zukunftsaufgabe Inklusion. Dazu gehört für mich unabdingbar auch, dass das von den Schulen nicht nur verlangt wird, sondern dass das Ministerium und die Schulaufsichtsbehörde auch für die nötigen Ressourcen sorgen. mehi
