Händler wagen einen neuen Anlauf
BERNKASTEL-KUES. Jahrelang dümpelte der Wochenmarkt vor sich hin. Die Wiederbelebungsversuche gehen auf dem Karlsbader Platz über die Bühne. Dafür werden viele Helfer benötigt.
Hilde Dahlheimer und Marlies Haier sind am Premierentag des neu gestalteten Bernkastel-Kueser Wochenmarktes bereits früh unterwegs. Sie wollen das Angebot richtig auskosten und auf dem Karlsbader Platz frühstücken. Dies verhindert allerdings das unbeständige Wetter. Also nehmen die beiden Damen, bevor sie den Wochenmarkt erkunden, ihr Frühstück im Inneren des auserwählten Cafés ein. Die Atmosphäre kommt bei den Kunden an
"Das ist ein richtiger Markt", urteilen die beiden. Diese Aussage ist an diesem Morgen immer wieder zu hören, obwohl die avisierte Zahl von zehn Ständen nicht ganz erreicht wird. Angespielt wird damit auf den Vorgänger am Gestade. Dort standen die Händler quasi am Straßenrand. Die Atmosphäre war gleich Null. Im Laufe der Jahre sanken die Kundenzahlen und die Anzahl der Stände in schöner Eintracht. Bis vor einem Jahr standen auch die beiden Hunsrücker Bio-Landwirte Lothar Haag und Walter Bija jede Woche am Gestade. "Aber es hat sich nicht mehr gelohnt", sagt Haag. Nun wagen die beiden einen neuen Anlauf. "Es wird einige Wochen dauern, bis das ins Laufen kommt", gibt sich Haar realistisch. Er hofft, dass noch ein paar Stände dazu kommen. Drei werden es mindestens sein, verspricht Sylvia Westermann, Leiterin des Mosel-Gäste-Zentrums: Fisch, Feinkost und Saisonware (Obst, Gemüse). Nach Auskunft von Heide Weidemann will sich auch der Verein "Regionale Erste Wahl" mit einem Stand beteiligen und zum Beispiel Kräuter aus dem Ürziger Gewürzgarten anbieten. "Das ist ein idealer Platz für einen Markt", lobt Willy Bottler. "Wenn noch ein paar Stände dazukommen, kann das richtig gut werden. Aber man muss natürlich einen langen Atem haben" , führt er aus. Diesen langen Atem hat Rosemarie Gumtow bereits beweisen. Sie gehörte zu der Handvoll Anbieter, die bis zum Schluss dem Gestade treu blieben.Nächste Woche ist am Mittwoch Markttag
Zu Dinkel- und Kirschkern-Kissen sowie Marmelade bietet sie noch Produkte (Salat, Saft) des DRK-Sozialwerks an. Die Zusammenarbeit mit dem DRK hat sie schon in früheren Jahren praktiziert. "Ich hoffe, dass wir den Markt wieder zum Leben bringen", sagt sie. Das erste Fazit von Sylvia Westermann fällt positiv aus: "Alle Beschicker sind zufrieden." Bereits kommende Woche wird der Markt eine Bereicherung erfahren. Dann werden Gäste aus der holländischen Region Waterland, mit der die Stadt eine touristische Partnerschaft anstrebt, vertreten sein. Angeboten werden unter anderem Käse aus Edam, Fisch (Matjeshering) und frisch gebackene Pfannkuchen, so genannte Poffertjes. Eher etwas fürs Auge werden die Auftritte einer Trachtengruppe und einer Volkstanzgruppe aus Volendam sein. Außerdem wird die Kunst des Fischernetzknüpfens demonstriert. Wegen des Feiertages Christi Himmelfahrt findet der Markt bereits am Mittwoch von 9 bis 13 Uhr statt.
