Ja zum fairen Gemeinschafts-Windpark

Talling · Dorferneuerung, Windpark und Jagdpacht sind die Themen, mit denen sich der Ortsgemeinderat Talling in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt hat.

Talling. Wer in Talling ein altes Haus renoviert oder abreißt und neu baut, kann auf finanzielle Unterstützung der Gemeinde hoffen. Das Thema Dorferneuerung genießt im Ort bereits seit 1989 einen hohen Stellenwert. Schon damals formulierte die Gemeinde eigene Förderrichtlinien. Nutznießer sind Privatleute, die ein älteres oder ein ortsbildprägendes Haus sanieren möchten. Abriss und Neubau können förderfähig sein, sofern neuer Wohnraum geschaffen wird. Zwischenzeitlich musste diese freiwillige Leistung wegen des defizitären Haushalts der Gemeinde zwar schon mal ruhen. Doch nachgefragt wird das Angebot laut Ortsbürgermeister Erich Thösen beständig. "Wir fördern bis maximal zehn Prozent der privaten Investitionssumme - aber nicht mehr als 5000 Euro", freut er sich, dass 2013 erneut gefördert werden kann: "Wir legen großen Wert auf die Innerortsentwicklung."
Einen weiteren Schritt vorangekommen ist der von Talling, Lückenburg und Neunkirchen geplante gemeinsame Windpark. Wie berichtet werden auf den Gemarkungen der drei Orte voraussichtlich sechs Anlagen errichtet werden können. Die Erträge sollen unabhängig von den letztlich konkreten Standorten zu gleichen Teilen an die drei beteiligten Kommunen fließen. Ansonsten hätte das zu einer "unfairen Entwicklung" führen können, begründet Thösen die Überlegungen des Rates. Nach Lückenburg hat sich nun auch Talling formell für die dafür erforderliche interkommunale Vereinbarung ausgesprochen. Bald wird das Thema in Neunkirchen auf der Tagesordnung stehen. Im nächsten Schritt sollen die drei Einzelverträge in einen gemeinsamen mit dem Betreiber Abo Wind umgeschrieben werden. Das Wiesbadener Unternehmen betreibt seit rund zehn Jahren auch die Anlagen des Windparks oberhalb von Berglicht. Die Chancen für eine Realisierung der Windparkpläne hängen allerdings davon ab, welche Vorgaben der Landesentwicklungsplan und der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde festlegen werden. Beide werden wie berichtet derzeit aktualisiert.
Vorerst offen ist auch das Thema Jagdpacht. Der bisherige Pächter scheidet aus gesundheitlichen Gründen aus. Daher sucht die Gemeinde nun einen neuen Vertragspartner. Für die Übergangszeit hofft sie auf Unterstützung örtlicher Jäger. "Die Jagd muss ja weiter gehen", kommentiert Thösen. urs

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