Jugendarbeit kommt nicht richtig voran

Der Arbeitskreis Jugend Traben-Trarbach wünscht sich einen hauptamtlichen Jugendpfleger für die Stadt beziehungsweise die Verbandsgemeinde. Auch fehlt es an Räumlichkeiten für einen Jugendtreff. In einem ersten Schritt soll ein Jugendparlament geschaffen werden.

 War beliebt bei den Traben-Trarbacher Jugendlichen: Das Café Latsch in der Alten Lateinschule gibt es seit einigen Jahren nicht mehr. Foto: Archiv/Christof Krieger

War beliebt bei den Traben-Trarbacher Jugendlichen: Das Café Latsch in der Alten Lateinschule gibt es seit einigen Jahren nicht mehr. Foto: Archiv/Christof Krieger

 Aus der Alten Lateinschule soll eine Pilgerherberge werden. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Aus der Alten Lateinschule soll eine Pilgerherberge werden. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Traben-Trarbach. Das Jugendcafé Latsch in der alten Lateinschule in Traben-Trarbach ist seit Weihnachten 2007 geschlossen. Viele Jahre war es einmal in der Woche beliebter Treffpunkt für Jugendliche der Stadt. Sie redeten miteinander, spielten Kicker oder Billard und hörten oder machten dort ihre eigene Musik. Carsten Augustin hatte sich ehrenamtlich um das Café Latsch gekümmert. Vor vier Jahren wurde Augustin stellvertretender Rektor der Hauptschule Traben-Trarbach, jetzt Realschule plus. Der engagierte Lehrer musste in Sachen Jugendarbeit etwas kürzertreten. Immer weniger Jugendliche nahmen das Angebot im Café Latsch an. Außerdem richtete ein Wasserrohrbruch in dem Gebäude große Schäden an.

Einen offenen Jugendtreff gibt es seitdem in Traben-Trarbach nicht mehr. Die ehemalige Lateinschule gehört der evangelischen Kirchengemeinde Traben-Trarbach. Sie hat die Räume der alten Lateinschule inzwischen an Ulrike Böcking-Kampf aus Traben-Trarbach vermietet, die dort eine Pilgerherberge einrichten will. Einer der deutschen Zubringer des Jakobswegs führt an der Mosel entlang und hat genau in Traben-Trarbach seinen Mittelpunkt.

Inzwischen hat es zahlreiche Gespräche zwischen dem Arbeitskreis Jugend, der Stadt und der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach gegeben. Zuletzt befasste sich der Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde am 8. September in seiner nichtöffentlichen Sitzung mit dem Thema Jugendarbeit. Anwesend waren auch der Kreisjugendpfleger Peter Caspers und der Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Guido Moll.

Stadtbeigeordneter Erwin Haussmann, Mitglied im Arbeitskreis Jugend der Stadt, fasst das Ergebnis so zusammen: "Einen Raum in der Stadt zu finden, ist sicher das kleinste Problem, aber ein solcher Treffpunkt ist nur sinnvoll, wenn sich ein hauptamtlicher Jugendpfleger darum kümmert." Das sieht auch der Kreisjugendpfleger Peter Caspers so: "Für die Betreuung eines Jugendraumes und der Jugendlichen braucht man eine pädagogische Fachkraft." Erwin Haussmann und Carsten Augustin, der neben Pastoralreferent Armin-Surkus-Anzenhofer vom Dekanat Wittlich ebenfalls im Arbeitskreis Jugend tätig ist, sind sich in ihrer Einschätzung einig, dass Traben-Trarbach "ein sozialer Brennpunkt" sei, und eine Investition in die Jugendarbeit sehr gut angelegtes Geld sei.

Doch von der Einstellung eines aus der Stadt- oder VG-Kasse bezahlten Jugendpflegers — ob halbtags oder ganztags tätig — ist man noch weit entfernt, ebenso von der Schaffung eines Jugendparlaments. Ein solches Gremium wünscht sich die SPD-Fraktion im VG-Rat Traben-Trarbach. Bereits auf der Sitzung am 3. März dieses Jahres hatte sie eine entsprechende Forderung erhoben.

Der VG-Rat will sich nun am 8. Dezember erneut mit dem Thema befassen.

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