Kennenlernphase beginnt

BERNKASTEL-KUES. Es gibt viel zu tun in der Tourismus-Hochburg Bernkastel-Kues: Die René-Achtermann-Nachfolgerin Sylvia Westermann geht ihr Amt mit Elan an.

"Wer mich noch nicht kennt, wird mich kennen lernen." Aus dem Tonfall war nicht zu erkennen, ob das eine Drohung oder eine Einladung ist. Sylvia Westermann, die neue Leiterin des Mosel-Gäste-Zentrums, stieß damit bei den Mitgliedern des Ausschusses für Tourismus, Stadtentwicklung, Kultur und Kur aber auf wohlwollende Resonanz, so dass mit einer gedeihlichen Zusammenarbeit gerechnet werden darf. Die 43-Jährige ist seit Anfang des Jahres offiziell im Amt, hat sich aber bereits die letzten zwei Monate des vergangenen Jahres mit den Gegebenheiten befasst und von Vorgänger René Achtermann informieren lassen.Prospekte werden neu gestaltet

Nun ist sie alleine am Zug und will erst einmal eine Bestandsanalyse machen. Dazu gehört unter anderem eine Gästebefragung via Internet. Das Gästejournal und der Imageprospekt sollen umgestaltet werden. "In diesem Bereich ist lange nichts passiert, die Prospekte sind nicht mehr aktuell", sagte sie in der Ausschuss-Sitzung. Neue Pauschalangebote sollen auf den Weg gebracht werden, auch für Schiffstouristen will sie Pakete schnüren. Ferner ist ein Beschwerdemanagement geplant. Die gastronomischen Leistungsträger sollen wissen, worüber der Gast sich beklagen kann und welche Rechte ihm dabei zustehen. "Wir wollen zufriedene Gäste gewinnen", sagte sie. "Zufriedene Gäste wollen aber ständig Verbesserungen." Sie machte dies an einem Beispiel fest: Das Frühstück sei Standard, ein Langschläferfrühstück sei erwünscht, ein Brunch sei die Krönung, weil der Gast einen solchen Service normalerweise nicht erwartet. Ob Sylvia Westermann auch beim Projekt "Burgtheater Bernkastel" federführend sein wird, steht noch nicht fest. Der Ausschuss nahm aber die Planungen von Theo Regnier, der aus Bernkastel-Kues stammt, mit Interesse auf. Regnier hat ein Konzept für ein Freilichttheater auf der Burg Landshut erstellt ( TV vom 20. Januar). Die Ausschuss-Mitglieder halten diese Idee grundsätzlich für gut. Dass die Infrastruktur (Anfahrt, Parkplätze, enge Zuwegung) nicht stimmt, und dass auch die Finanzierung Probleme machen dürfte, sind zwar momentan Fakten, sollen das Projekt aber nicht von vorneherein zum Scheitern bringen. "Wir sollten das weiterverfolgen", wünscht auch Sylvia Westermann. Weil aber derzeit so viel auf das Mosel-Gäste-Zentrum und die Entwicklungsagentur einstürmt, wird eine tiefer gehende Diskussion erst einmal vier Monate zurückgestellt. Dann soll auch erst festgelegt werden, wer für dieses Projekt verantwortlich zeichnet. Gute Erfahrungen mit der Burg als Ort für Freiluft-Veranstaltungen hat das Männerquartett Bernkastel-Kues gemacht, obwohl die Premiere im vergangenen Jahr unter Regen und Kälte litt. Das hält den Chor aber nicht davon ab, am 16. Juli dieses Jahres wieder in dem alten Gemäuer zu singen. Mit dabei sein wird auch der Chor "Project Vocal". Das hat seinen Grund: Beide Chöre werden von Michael Meyer geleitet.

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