Meinung Sieger über Parteigrenzen hinweg

Was bei der Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land am meisten erstaunte, war der Mangel an Kandidaten. Mit Jürgen Jakoby fand sich zwar kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist noch ein parteiloser Gegenkandidat.

 Kommentarfoto Christian Moeris

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Foto: TV/Han-Peter Linz

Aber warum schickten FWG, SPD, Grüne, FDP oder die AfD keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen? Wie sich bei Umfragen vor den Wahllokalen in der VG Wittlich-Land am Sonntag zeigte, hatten trotz zweier Kandidaten viele Bürger das Gefühl, keine echte (Aus-)Wahl zu haben. Da der parteilose Gegenkandidat aus Platten, Jürgen Jakoby, auf jeglichen Wahlkampf verzichtet hatte, darf man zurecht fragen, ob er es mit seiner Kandidatur wirklich ernst gemeint hat. Doch Jakoby hatte erklärt, dass er nur kandidiert habe, um den Bürgern überhaupt eine Wahlmöglichkeit zu bieten. Solch ein Kandidatenmangel ist ja aber heutzutage bei vielen Kommunalwahlen das Problem. Im Gegensatz zur Bürgermeisterwahl 2014, als insgesamt sechs Bewerber antraten, hatte der CDU-Spitzenkandidat bei dieser Wahl keinen ernstzunehmenden Gegenkandidaten. Aber weswegen verzichteten die anderen Parteien, die im Verbandsgemeinderat vertreten sind, auf die Aufstellung eigener Kandidaten?  Möglicherweise schätzten sie die Erfolgsaussichten eigener Kandidaten gegenüber dem CDU-Spitzenkandidaten als zu gering ein. Hat Follmann seinen Job als CDU-Fraktionsvorsitzender zu gut gemacht? Vielleicht fand sich bei SPD und Co. schlicht auch kein geeignetes Personal. Wir wissen es nicht. Aber möglich ist ebenfalls, dass sich der CDU-Spitzenkandidat  auch unter den Mitgliedern der anderer Parteien im Verbandsgemeinderat großer Beliebtheit erfreut. Solch eine breite Zustimmung unter den Fraktionen wäre für die Bewältigung der politischen Aufgaben, vor denen der Verbandsgemeinderat steht, hilfreich. Denn in der Kommunalpolitik, wo es um die Sache geht, bringt man mit Parteiengeplänkel, wie man es aus der großen Politik kennt, nichts voran. Da ist es wichtig, schnell einen tragfähigen Konsens zu finden.

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Foto: TV/Eltges, Stefanie

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