Mehr Chancen gegen Schlaganfall

Im Kampf gegen die Folgen des Schlaganfalls ist eine bekannte Tür noch weiter aufgestoßen worden: Die aktive Soforttherapie "Lyse" kann auch nach vier- einhalb Stunden noch wirksam sein, anstatt bis zu drei Stunden.

Zell. (red) In einer viel beachteten internationalen Studie unter der Federführung der Neurologen an der Heidelberger Universität konnte gezeigt werden, dass die einzige aktive Soforttherapie gegen Schlaganfälle, die "Lyse", auch noch nach 4,5 Stunden wirksam ist, statt nur bis zu drei Stunden, wie zuvor bewiesen.

Privatdozent Dr. Jörn Zeller, Chefarzt der Abteilung für Neurologie mit Schlaganfallspezialstation am St. Josef-Krankenhaus Zell, informierte interessierte Ärzte und Mitarbeiter der Rettungsdienste in einer ausführlichen Fortbildung zu dieser und anderen vielversprechenden Entwicklungen in der Schlaganfallmedizin. "Patienten, die sich für diese Therapie eignen, haben bedeutend bessere Chancen, den Schlaganfall wenig oder nicht behindert zu überstehen als unbehandelte", so Zeller. Bisher war es auch in Zell nicht erlaubt, später als drei Stunden nach dem ersten Krankheitszeichen zu behandeln. Jetzt sind weitere 90 Minuten Behandlungsdauer als sicher und effektiv bewiesen worden. "Das heißt aber nicht, dass man sich mehr Zeit lassen darf", so der Schlaganfallexperte. "Denn mit jeder Minute werden die Heilungschancen etwas schlechter; dennoch kann man jetzt auch noch etwas ausrichten, wo es früher nicht mehr ging."

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