Mittelalter Ritter, Gaukler und seltenes Handwerk auf dem Manderscheider Burgenfest (Fotos)
Manderscheid · Das Burgenfest in Manderscheid lockt auch bei seiner 34. Auflage Tausende Besucher. Die konnten in diesem Jahr viel Bekanntes, aber auch etwas Neues erleben.
Gaukler, Falkner, Ritter und jede Menge Menschen in mittelalterlicher Kleidung säumen bereits früh am Samstagnachmittag das Gelände rund um die Niederburg in Manderscheid. Zum 34. Burgenfest, das in diesem Jahr erstmals vom Burgenverein organisiert wurde, kommen abermals Tausende in die Eifel, auch wenn das Wetter im Vergleich zu den vergangenen Wochen mit 16 Grad und leichter Bewölkung weniger warm und sonnig ist. Für die Veranstalter kein Problem. „Zu warm ist auch nicht gut“, sagt Stadtbürgermeister und Vereinsmitglied Günter Krämer. Und weiter: „Der Regen heute Morgen war sogar gut, wegen des Feuerwerks am Abend.“
Und so erleben die, die gekommen sind, nicht nur die Veranstalter-Premiere des Burgenvereins, sondern auch ein neues Ritterspiel, bei dem sich Martin von Manderscheid unter dem Jubel seines Volkes, den Zuschauern, gegen einen Rivalen aus England durchsetzt, schließlich gewinnt in Manderscheid immer das Gute.
Vor allem die vielen Kinder haben ihren Spaß während des rund einstündigen Spektakels, wenn Ritter Martin und sein Freund Philipp von Steiningen auf ihren Pferden oder mit Schwertern gegen die Bösewichte kämpfen oder die Gehilfen aus Gerolstein des Betrugs überführt werden und ihre dafür erhaltenen (Schokoladen)-Goldtaler an die Kleinen verschenken müssen.
Nur ein Wunsch bleibt dabei offen: Martin von Manderscheids Pläne für die Zukunft. Denn „Das Erbe des Burggrafen“ ist als Trilogie angelegt, Teil zwei wird beim Burgenfest 2019 gezeigt.
Falls es einigen Gästen am Samstag zu kalt ist, hat Talena Rheingold das richtige Gewand parat. An ihrem Stand auf der Turnierwiese an der Lieser verkauft sie bereits seit mehreren Jahren auf dem Burgenfest mittelalterliche Kleidung, von der Korsage über Schuhe bis hin zum wärmenden Umhang. Mit dem Umsatz in diesem Jahr ist die Siegburgerin zufrieden: „Es ist zwar etwas weniger los als sonst, aber wir sind zufrieden“, sagt sie. „Und wem es zu kalt ist, der kann sich gerne einen Umhang bei uns kaufen“, fügt sie lachend hinzu.
Gegen Kälte kann auch Lady Glencoe helfen, die an ihrem Stand auf dem Handwerkermarkt im Burgbering Wolle spinnt und unter anderem Strümpfe und Handschuhe aus Hundefell verkauft. „Das ist die Wolle der Zukunft“, sagt sie, während sie ein Büschel Hundefell an einem alten Spinnrad zu Wolle spinnt. „Es gibt nichts, was wärmer hält.“ Zudem trockne die Hundewolle sehr schnell.
Trocken bleibt es am Samstag, und auch der Sonntag läuft nicht nur wettertechnisch gut. Bereits am Mittag herrscht bei idealem Wetter großer Andrang auf den Park-and-Ride-Plätzen, von denen die Besucher alle Viertelstunde mit Shuttlebussen zur Burg gebracht werden.
Und zur Not gibt es auf dem Markt an der Burg ja genügend Utensilien, die Kälte und Regen abhalten würden.