Schnee, Schnee und bald noch mehr Schnee

ERBESKOPF/THALFANG. Mehr als 50 Betriebstage hat der Erbeskopf in dieser Saison bereits hinter sich. Und zumindest gestern liefen die Lifte noch. Der Wermutstropfen: Vor allem an Sonntagen gibt es an der künstlich beschneiten Piste lange Warteschlangen. Um diese Situation zu verbessern, sollen Schneekanonen künftig eine zweite Piste beschneien.

Der Haushalt, der den Mitgliedern des Zweckverbands Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte in der Verbandsversammlung am Dienstagabend zur Entscheidung vorlag, war in einem Punkt bereits überholt: Rund 20 000 Euro müssen in 2005 zusätzlich veranschlagt werden. Der Grund: der Getriebeschaden am Lift, der den Wintersportfreunden eine Woche bequeme Busfahrten beschert hatte. Personalengpass im Hunsrückhaus

Das defekte Getriebe ist in der Zwischenzeit ersetzt. Nur auf die Rechnung wartet der Zweckverband noch, in dem der Landkreis Bernkastel-Wittlich, die Verbandsgemeinde Thalfang, die Einheitsgemeinde Morbach und die Orte Deuselbach, Gräfendhron, Hilscheid, Thalfang und Malborn organisiert sind. Die zusätzliche Ausgabe wurde per Eilentscheidung abgesegnet. Der zu Ende gehende Winter mit mehr als 50 Pistentagen erinnere an die Glanzzeiten des Erbeskopfs in den 80er Jahren, freute sich Verbandsvorsteher Hans-Dieter Dellwo. Was die Einnahmen von 171 000 Euro angehe, sei es das beste Ergebnis, seit es das Wintersportzentrum gibt. Diese Aussage wurde von spontanem Beifall quittiert. Ein Resultat, das nach Ansicht von Dellwo und seinem Bürgermeisterkollegen in Morbach, Gregor Eibes, ohne Beschneiungsanlage nicht machbar sei. Betriebsleiter Klaus Hepp verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass der benachbarte Idarkopf bereits am Montag die Lifte habe abstellen müssen. Fürs kommende Jahr hat sich der Zweckverband einiges vorgenommen: 15 Lift-Gehänge und ein Mast sollen ersetzt werden (19 000 Euro), die Beschneiungsanlage erweitert und Leitungen zur Nachbarpiste und zum Übungshang gelegt werden. Die Anschaffung einer weiteren Schneekanone ist für das Haushaltsjahr 2006 vorgesehen. Für die kommende Saison soll ein Gerät geliehen werden. Die Erweiterung wird zusammen mit 90 000 Euro veranschlagt. Für die Abwicklung der Landesgartenschau stehen noch 1000 Euro im Haushalt. Für den Auftritt am Petrisberg wurden 9400 Euro investiert. Geld, das sich nach Ansicht Dellwos gelohnt hat: "Wir sind in Trier erheblich bekannter als noch vor einem Jahr." 20 300 Euro will der Zweckverband für eine Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie ausgeben, verbunden mit einem Strategie-Konzept zur Umsetzung des Zukunftskonzeptes Erbeskopf. Privates Know-How und Kapital sollen berücksichtigt werden. Herbert Züscher, Ortsbürgermeister von Gräfendhron, appellierte angesichts der langen Wartezeiten bei Hochbetrieb, schon jetzt eine neue Liftanlage bauen und nicht zu warten, bis das Gesamtkonzept umgesetzt wird. Dadurch könnten erheblich höhere Einnahmen erzielt werden. Konkrete Suche nach Sponsoren

Lothar Manz, Deuselbach, lehnte dies ebenso ab ("Ich kann das in der Bevölkerung nicht verkaufen." ) wie Eibes, der die Reihenfolge für falsch hält, wenn man Investoren mit ins Boot holen wolle. Ansonsten ist man auf der Suche nach Sponsoren und führt bereits Gespräche. Probleme bereitet derzeit die Personalsituation im Hunsrückhaus, weil die Stelle des Zivildienstleistenden nicht besetzt ist. Dellwo will in Gesprächen mit der Arbeitsverwaltung Möglichkeiten ausloten.

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