Singende Spießbraten-Spezialisten

KLEINICH. (urs) Im Kleinicher Gemeindehaus haben "Hochwald-Cowboy" Martin Weller und "Woltähr" Walter Liederschmitt die "Moselfränkischen Mundarttage" eingeläutet. Wer den Termin verpasst hat, kann beim SWR4 reinhören, der den Abend im Rahmen von "Mussik, Sprooch un Wein" aufgezeichnet hat.

Endlich haben sie wieder begonnen, die "Moselfränkischen Mundarttage", denen eine treue Fan-Gemeinde Jahr für Jahr entgegenfiebert. Das Gemeinschafts-Projekt der vier Mittelmosel-Verbandsgemeinden hat zusammen mit der Mundart-Tournee "Mussik, Sprooch un Wein" des Südwestrundfunks im Gemeindehaus Kleinich Station gemacht hat. Künstler aus Idarwald und dem Trierer Land

Und das nicht nur mit Musik, Gesang und Wein, sondern passend zur Jahreszeit auch mit hausgemachtem Zwiebelkuchen und Federweißem. Das dazu servierte Programm hat den 100 Besuchern, die an diese m Abend nicht nur viel applaudieren, sondern auch singen mussten, die gesamte Bandbreite moselfränkischer Liedermacher präsentiert. Denn was könnte wohl kontrastreicher sein, als einen "Hochwald-Cowboy" zusammen mit einem waschechten keltischen Barden auftreten zu lassen? Erst recht, wenn es sich dabei um zwei Originale wie den Spießbraten-Spezialisten Martin Weller und "Woltähr" Walter Liederschmitt aus dem Konzer "Däälche" handelt. Nicht nur, dass die beiden zwei verschiedene Nuancen des Moselfränkischen vertreten - nämlich die im Idarwald beheimatete und die aus dem Trierer Land. Sie haben sich auch auf unterschiedliche Musikstile spezialisiert. Während Weller mit seinem "Teufelsgeiger" Wolfgang Wehner im Country-Stil aufdreht, huldigt Woltähr mit seiner "Troubadix"-Leier mehr den Weisen früherer Jahrhunderte. Der Auftritt des Trios Woltähr - in Original-Besetzung mit Uwe Heil und Carsten Söns - wäre daher am Anfang des Abends sicher besser zur Geltung gekommen. Denn im Vergleich zu den wilden Hunsrücker Liedermachern lassen die "Treverer" Barden, teils begleitet von Gittarist Andreas Sittmann und Klarinettistin Carola Heiner, leisere Töne erklingen. Der Eindruck von Guido Stoffel, der zum ersten Mal bei "Mussik, Sprooch un Wein" dabei ist, scheint das zu bestätigen. Der erste Beitrag habe ihm sehr gut gefallen, sagt der Mann aus dem Ortsteil Emmeroth. Bei den Liedern von Woltähr habe er allerdings ein bisschen Probleme gehabt, alles zu verstehen. Gefallen tue ihm aber beides: "Von der Musik her ist das schön - man muss sich nur so auf die Sprache konzentrieren." Die "Mussik, Sprooch un Wein"-Aufzeichnung des Südwestrundfunks wird sonntags (genauer Termin steht noch nicht fest) zwischen 18 und 20 Uhr im Rahmen der Sendung Heimatmusikanten zu hören sein.

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