Stadt zeigt Gästen, wo's langgeht

Bernkastel-Kues · Wo bitte geht\'s zur Burg? Besucher sollen in Bernkastel-Kues künftig weniger suchen und mehr staunen. Die Stadt will Sehenswürdigkeiten, Freizeitangebote & Co. besser ausschildern.

Bernkastel-Kues. Den Weg zum Marktplatz fanden am Donnerstagabend fraglos alle, die den Moselweinprinzessinnen Marie-Luise Kerpen aus Bernkastel-Wehlen und Julia Gessinger aus Zeltingen-Rachtig beim städtischen Empfang zu ihrer Wahl gratulieren wollten. Mag\'s der festlichen Musik oder der Strahlkraft der Majestäten zu verdanken sein (Bürgermeister Ulf Hangert: "Hier sind alle Frauen Prinzessinnen"). Doch wer rund um den Marktplatz ohne Stadtplan unterwegs ist, wird wohl kaum alle Sehenswürdigkeiten zu Gesicht bekommen. Die Beschilderung ist nicht einheitlich, fehlt an vielen Stellen, und die Entfernung zum Ziel ist nicht angegeben. Zudem sind die Zeichen oft kaum sichtbar, weil sie zu hoch hängen, verdeckt oder verwittert sind. Deshalb hat die Entwicklungsagentur Bernkastel-Kues dem Stadtrat ihre Ideen für ein einheitliches Fußgängerleitsystem vorgestellt.
Hinweisen sollen die neuen Schilder in Bernkastel-Kues und den Stadtteilen unter anderem auf Plätze, Sehenswürdigkeiten, Kirchen, Freizeiteinrichtungen, die Tourist-Info, Toiletten und Wegeverbindungen. Dabei sind drei Informationsebenen angedacht. Stadt- und Umgebungspläne geben an Informationspunkten eine grobe Orientierung und bieten touristisch Wissenswertes, beispielsweise zu Veranstaltungen. Wegweiser zeigen an Kreuzungen oder Wegachsen, wo\'s langgeht. Und Tafeln an den Points of Interests, also den Orten von Interesse, zeigen dem Suchenden an: Er ist angekommen. Dazu beschreiben sie, welche Geschichte sich hinter Doctorweinbrunnen, Spitzhäuschen und Graacher Tor verbergen.
Das System soll aus Modulen bestehen, die sich je nach Bedarf schnell ändern lassen. Und hochwertig sollen die Schilder sein. Nach ersten Schätzungen der Entwicklungsagentur würde das Fußgängerleitsystem etwa 43 000 Euro kosten. Nach dem Motto "Unsere Stadt empfängt und begleitet ihre Gäste" soll es auch zum guten Image und zur Identifikation der Bürger mit Bernkastel-Kues beitragen.
Fertig im Frühjahr 2013


SPD und UBU (Unabhängige Bürgerunion) sprachen sich in der Stadtratsitzung dafür aus, mit Augenmaß und dezent zu beschildern. Einstimmig votierte der Rat schließlich für das Vorhaben. Ein Projektteam befasst sich nun mit den Fragen, was wo und wie ausgeschildert werden soll und welche Fördermöglichkeiten es gibt. Im Frühjahr 2013 soll dann der Schilderwald gelichtet sein und ein roter Faden jeden Gast und Moselaner durchs Städtchen führen.

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