Täglich läuten die Glocken

Esch · An vielen Orten im Kreis gibt es sogenannte Kulturdenkmäler - von der Burgruine bis zum Wegeskreuz. Diese hat die Generaldirektion Kulturelles Erbe, eine Einrichtung des Landes Rheinland-Pfalz, katalogisiert. Die neue Serie "Kulturdenkmäler im Kreis" stellt eine Auswahl dieser Denkmäler vor. Den Anfang macht die Escher Kapelle, die früher zu einer Burg gehört hat.

 Die Kapelle in Esch wirkt auf den ersten Blick sehr unscheinbar, hat aber eine interessante Geschichte. TV-Foto: Christina Bents

Die Kapelle in Esch wirkt auf den ersten Blick sehr unscheinbar, hat aber eine interessante Geschichte. TV-Foto: Christina Bents

Esch. Eine Kapelle, an der Mauerreste von einer Burg erhalten sind, ist nicht alltäglich. In Esch ist das so. 1408 ist sie errichtet, und 1445 als "Neue Kapelle" bezeichnet worden. Die Vorgängerkapelle hatte zur Burg der Herren von Esch gehört. Die hatten in über 70 Ortschaften der näheren und weiteren Umgebung Besitzungen. Nach dem Tod der adligen Herrschaft verfielen die Burg und die Kapelle.

Kulturdenkmäler im Kreis



Die Gemeinde und der damalige Pfarrer Johannes-Philippus Krumbolz baten um 1770 den Erzbischof darum, die Kapelle der Burg wieder aufbauen zu dürfen. Die Erlaubnis wurde dann auch erteilt. Der alte Chor der Burgkapelle, der vier Meter breit und fünf Meter lang ist, blieb stehen. Aber man baute ein neues Kirchenschiff daran. Das ist rund fünf Meter breit und fast acht Meter lang. Es ist ein Bruchsteinbau mit gotischen Fenstern. Rund 100 Gläubige finden darin Platz.
Ein besonderes Merkmal der Kapelle ist, dass sie lange Zeit im Eigentum der Gemeinde war, und erst vor einigen Jahrzehnten in den Besitz der Kirche gekommen ist. Zwei Gemälde des Eberhard waren an den Wänden der Kapelle zu sehen, eins davon, wie er vor dem Gnadenbild der Mutter Gottes betet. Die sind aber bei einer der letzten Renovierungen übermalt worden.
Die Kapelle ist den Eschern auch heute noch sehr wichtig, das zeigt sich unter anderem im ehrenamtlichen Einsatz für die Kapelle. So war Martha Klar 33 Jahre Küsterin. Von 1980 bis Juli 2013 kümmerte sie sich um das Kleinod.
Von außen ist das Baudenkmal vor einigen Jahren gestrichen worden. Einmal pro Woche ist dort Gottesdienst und bei der Kirmes im August wird ein Festhochamt gefeiert. Sie besitzt zwei Glocken, die 1994 feierlich geweiht wurden. Eine wurde damals überarbeitet, die zweite neu gekauft. Die Glocken werden noch täglich von Hand, am Seil geläutet. chb

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