Vier ehrgeizige Winzer investieren viel Geld

BERNKASTEL-KUES. Wer im "Bernkasteler Doctor" Weinberge bewirtschaftet, tut was für das Renommee seines Betriebes. Und er kann, erstklassigen Wein vorausgesetzt, gutes Geld verdienen.

"5,30 Euro zum Ersten, 5,30 Euro zum Zweiten und 5,30 Euro zum Dritten." Einen Hammer hat Auktionator Wolfgang Port zwar nicht zur Hand. Stattdessen klopft er zum Zeichen des Zuschlags auf das Pult im ehrwürdigen Saal des Hotels "Burg Landshut" in Bernkastel-Kues. Der erste Weinberg in der Top-Lage "Bernkasteler Doctor" hat damit einen Abnehmer auf Zeit (neun Jahre) gefunden. So lange läuft der Pachtvertrag zwischen dem Eigentümer, der Heilig-Geist-Stiftung und dem Pächter. Mona Bastgen und Armin Vogel aus Monzel haben die 1456 Quadratmeter große Parzelle ersteigert. Damit muss das Paar allein an Pacht in den nächsten neun Jahren jeweils 7716, 80 Euro zahlen. Die zweite Parzelle (1162 Quadratmeter) geht für 5,50 Euro pro Quadratmeter an Patrick Philipps (Graach) und Markus Fries (Maring-Noviand), die sich kurz vor der Versteigerung zu einer Pächtergemeinschaft zusammengetan haben. Die beiden müssen in Zukunft jährlich einen Pachtzins von 6391 Euro überweisen. Jeder zahlt die Hälfte, jeder von ihnen bearbeitet auch die Hälfte der Parzelle für sich. Die Summen beweisen: Bei der Weinlage oberhalb von Bernkastel handelt es sich um ein besonderes Objekt. Laut Wolfgang Port, der als Stadtbürgermeister gleichzeitig auch Vorsitzender der Heilig-Geist-Stiftung ist, hat der etwa ein Hektar große "Doctor" den höchsten Einheitswert landwirtschaftlicher Grundstücke in ganz Deutschland. Die Heilig-Geist-Stiftung gibt das Geld für soziale Projekte in der Stadt aus. Die neuen Pächter brauchen einen Gegenwert anderer Art. Sie werden sich natürlich am Ertrag orientieren müssen. Preise von etwa 20 Euro für eine edelsüße Riesling-Spätlese beziehungsweise entsprechend mehr für eine Auslese werden die "Doctor"-Liebhaber aber schon zahlen müssen. Patrick Philipps und Markus Fries glauben, dass sie die Weine vermarkten können. "Wir haben den gleichen Importeur in Amerika, und wir haben auch schon Interessenten", erläutern die beiden jungen und ehrgeizigen Winzer. "Wir wollen da was Tolles machen", sagt Armin Vogel. Auch er sieht für den "Doctor" beste Chancen im Export. Für alle drei Betriebe gilt: "Doctor"-Wein ist ein Zugpferd und gut für das Renommee eines Betriebes.

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