Vier Jahre Haft für Drogenhändler aus dem Kreis Birkenfeld

Einen 47 Jahre alten Mann aus dem Raum Idar-Oberstein verurteilte das Bad Kreuznacher Landgericht gestern wegen unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren.

Idar-Oberstein. (rm) Obendrein ordnete das Gericht die Unterbringung in einer Entziehungsklinik an, wo der Verurteilte wegen seiner eigenen Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit eine Therapie absolvieren kann. Wenn er die etwa zwei Jahre dauernde Maßnahme erfolgreich beendet, kann ihm der Strafrest zur Bewährung ausgesetzt werden. Ein Kilogramm Amphetamin (Aufputschmittel) hatte der Mann bei einem anderen Drogenhändler bestellt. Doch bevor es in der Idar-Obersteiner Innenstadt zur Übergabe kam, wurde der Lieferant mit zwei Kilogramm des Amphetamins festgenommen. Mehr als zwei Kilo des Rauschgifts fanden die Kriminalbeamten dann auch bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten.

Der mehrfach vorbestrafte Mann ließ über seine Verteidigerin eine Erklärung abgeben, in dem er alle Vorwürfe der Anklage zugab. Die Trennung seiner Eltern hätten ihn aus der Bahn geworfen, berichtete der Mann. Damals sei er elf Jahre alt gewesen. Seinen ersten Kontakt mit Alkohol habe er schon mit acht Jahren auf einer Feier seines Großvaters gehabt. "Da war ich voll wie ein Eimer..." Im Alter von 14 Jahren habe er dann öfter zum Alkohol gegriffen, später zu Haschisch und Kokain. Wegen seiner extremen Angst- und Panikattacken habe er 1990 mit den illegalen Drogen aufgehört. Dafür erhöhte sich aber der Alkoholkonsum. Zuletzt ließ er sich die Flaschen Wodka und anderes Hochprozentige mit dem Taxi liefern. "Ich trank mich ins Delirium." Mit 3,9 Promille wurde der Angeklagte schließlich ins Krankenhaus gebracht. Immerhin sei er nach einer Therapie vier Jahre lang abstinent geblieben, gab der Mann zu Protokoll. Daher habe er sich fest vorgenommen, noch einmal eine Therapie zu machen, die ihn zusätzlich von seiner Sucht nach Beruhigungsmitteln befreien soll. Ihr Mandant schäme sich dafür, dass er fast 20 Jahre lang im Gefängnis gesessen habe, stellte seine Verteidigerin fest. "Er will unbedingt an sich arbeiten und sein Leben endlich in den Griff bekommen." Der Angeklagte nahm das Urteil an.

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