Vom Außenseiter zum Heimatstar

Landscheid-Niederkail · Zeit seines Lebens wurde er verspottet: Peter Zirbes, der erste Eifeldichter aus Niederkail. Heute sind seine Gedichte und Sagen begehrt und ältere Gedichtbände längst vergriffen. Eine Gesamtausgabe, mit teilweise unveröffentlichten Werken, wurde nun in seinem Heimatort vorgestellt.

 Mit einem Bild von Peter Zirbes in der Mitte präsentiert sich das Projektteam von links: Walter Feltes, Erich Gerten, Bürgermeister Christoph Holkenbrink, Winfried und Christa Schneider, Hermann Hochscheid und Oskar Lautwein. TV-Foto: Ute Kuhnen

Mit einem Bild von Peter Zirbes in der Mitte präsentiert sich das Projektteam von links: Walter Feltes, Erich Gerten, Bürgermeister Christoph Holkenbrink, Winfried und Christa Schneider, Hermann Hochscheid und Oskar Lautwein. TV-Foto: Ute Kuhnen

Landscheid-Niederkail. Stolz auf die Anerkennung und Wertschätzung seiner Arbeiten wäre er heute sicherlich gewesen, der Dichter Pittchen, wie er von den Niederkailern genannt wird. Denn genau das ist Peter Zirbes zeit seines Lebens selten widerfahren. Und der Aufforderung von Erich Gerten: "Liebe Niederkailer, lasst euch begeistern von eurem Peter Zirbes!" werden sicherlich einige nachkommen.
Als die Erfüllung seines großen Traumes bezeichnet Oskar Lautwein die Herausgabe des Buches "Ich bin ein fahrender Sänger". Von ihm stammt die Idee, eine Gesamtausgabe mit allen Werken des Eifeldichters Peter Zirbes (1825 bis 1901) zu machen. Ältere Gedichtbände sind vergriffen, die Nachfrage und das Interesse daran ist groß. So hat die Verbandsgemeinde (VG) Wittlich-Land in Zusammenarbeit mit dem Peter-Zirbes-Kulturkreis, der Volkshochschule sowie einigen Engagierten ein Gesamtwerk mit etwa 550 Gedichten und Geschichten des Lyrikers herausgebracht und nun - natürlich in Zirbes\' Heimat Niederkail - vorgestellt.
Bürgermeister Christoph Holkenbrink begrüßt dabei rund 100 Literaturfreunde in der Kailbachhalle und Ortsbürgermeister Ewald Heck bezeichnet Zirbes als Künstler, mit dessen Werk sorgsam umgegangen werden muss. Eine gelungene musikalische Interpretation der Gedichte präsentieren die beiden Musiker Andreas Sittmann und Walter Jäger aus Trier.
Die malerische Darstellung mit Motiven von Zirbes zeigt Michael Heck mit seinen Bildern. Das knapp 400-Seiten starke Buch beinhaltet auch autobiografische Aufzeichnungen, Aufsätze, Rezensionen, Fotos und kolorierte Zeichnungen.
Über ein Jahr hat das fünfköpfige Redaktionsteam (Oskar Lautwein, Erich Gerten, Walter Feltes, Christa und Winfried Schneider) daran gearbeitet, Material zusammengetragen, Textstellen abgetippt, verglichen, alte Handschriften von Zirbes entziffert und von 40 ehrenamtlichen Helfern übersetzen lassen, um es letztendlich mit einer Erstauflage von 1000 Stück drucken zu können. 345 Vorbestellungen hierfür gibt es. Insgesamt 20 Sponsoren haben das Projekt unterstützt.
Die Gesamtkosten stehen noch nicht fest. Die fixen Kosten wie etwa für Druck und Satz betragen bis jetzt 16 000 Euro. uku

Das Buch kostet 19,80 Euro, ist in Buchhandlungen und bei der Verbandsgemeindeverwaltung Wittlich-Land erhältlich.
Extra

Hier ein Gedicht von Peter Zirbes: Grouß Fraid En Döbbefleckersch Dochda On Schiereschleffersch Sohn De hôn de Eh\\' versprôch sich, Se wellen sich jô hôn. Dô leeft de Motter hannennôh On schrait alt iwer laut: "Vikdoria, Vikdoria! Os Kätrein, dat aß Braut!" Wer nun nicht alles verstanden hat, kann die Übersetzung in der Montagsausgabe des Trierischen Volksfreunds nachlesen. uku

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