Vor allem kurzfristige Anlagen sind gefragt

Das erste Geschäftsjahr ist für die neue Volksbank Hunsrück-Nahe erfreulich verlaufen. Ihre Bilanzsumme liegt bei 1,06 Milliarden Euro.

Büchenbeuren. (red) Das vergangene Jahr war nach eigenen Angaben ein besonderes Jahr für die Volksbank Hunsrück-Nahe - "zum einen wegen der Fusion der Volksbank Hunsrück mit der Volksbank-Raiffeisenbank Naheland, zum anderen wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise", resümierte Aufsichtsratsvorsitzender Günter Heß bei der Vertreterversammlung in Büchenbeuren.

Die Vertreter konnten sich über erfreuliche Zahlen aus dem Jahr 2009 freuen, das für die Bank trotz Finanzkrise und Fusion erfolgreich war. Nachdem Ernfried Groh, leitender Kriminaldirektor und stellvertretender Schulleiter, in einem Grußwort die Aufgaben der Polizeischule vorgestellt hatte, nannte Vorstandssprecher Otto Mayer in seinem Jahresbericht die Fusion eine zukunftsweisende Entscheidung.

Fusion nicht ohne Unannehmlichkeiten



Im Namen des Vorstandes entschuldigte er sich dafür, dass die Dimension der Fusion und deren Auswirkungen in dem einen oder anderen Fall zu Unannehmlichkeiten bei Mitgliedern und Kunden geführt haben.

Insbesondere die Umstellung auf ein Rechenzentrum und die Zusammenführung der verschiedenen Telefonsysteme waren eine große Herausforderung. Mayer bestätigte, dass die erste Bilanz bereits eine Qualität hat, die für die Zukunft Stabilität und Wirtschaftlichkeit erwarten lässt: "25 034 Mitglieder mit 48 465 Geschäftsanteilen sind eine solide Grundlage für unser Geschäftsmodell, indem die Spargelder der Mitglieder und Kunden sich in den Finanzierungen für mittelständische Firmenkunden und Häuslebauer wiederfinden."

Die Bilanzsumme der Volksbank liegt jetzt bei 1,06 Milliarden Euro, im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 2,3 Prozent. Auch das Eigenkapital baute das Genossenschaftsinstitut weiter aus.

Das Vertrauen, das die Volksbank genieße, lasse sich an den Kundeneinlagen ablesen, betonte Mayer: "Die Kundeneinlagen stiegen um 26 Millionen Euro auf 883 Millionen Euro." Durch das stark zurückgegangene Zinsniveau waren bei den Kunden besonders kurzfristige Anlagen gefragt.

Zufrieden war die Bank auch mit der Entwicklung des Einlagenvolumens des genossenschaftlichen Finanzverbundes.

Weniger Kreditnachfrage



Im Kreditgeschäft verspürt die Volksbank Hunsrück-Nahe nach wie vor Zurückhaltung bei Investoren im Mittelstand und bei den Privatleuten. Otto Mayer: "Der Forderungsrückgang um 20 Millionen Euro auf 512 Millionen Euro konnte durch entsprechendes Neugeschäft nicht kompensiert werden." Investitionen in Energiesparmaßnahmen und in erneuerbare Energien waren in 2009 die Renner im Finanzierungsgeschäft.

Viel Geld landete auch bei den Kämmerern der Kommunen. Mehr als 2,8 Millionen Euro Steuern zahlte die Genossenschaftsbank und trug damit wesentlich zur Finanzierung der kommunalen Haushalte bei.

Ein weiterer deutlicher Unterschied zwischen der Volksbank und den Wettbewerbern sei die Verantwortung als Arbeitgeber. Im Jahr 2009 waren bei der Volksbank 320 Mitarbeiter beschäftigt, davon 19 Auszubildende. Die Mitglieder erhalten eine sechsprozentige Dividende plus einen Sonderbonus von einem Prozent auf die Geschäftsguthaben. Der Haftsummenzuschlag pro Geschäftsanteil wurde von 500 auf 250 Euro gesenkt.

Eine weitere Stärkung der Rücklagen aus dem Bilanzgewinn wurde vorgenommen. Die Vertreter votierten einstimmig für die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort