Wittlich/Bengel. Eine lange Krankheitsgeschichte und viele Schmerzen hat Petra Göttges hinter sich. Durch eine Wirbelsäulenverkrümmung waren wichtige Nerven eingeklemmt und schwer beschädigt, so dass eine Lähmung nicht ausgeschlossen werden konnte. Um ein Leben im Rollstuhl zu verhindern, war eine Wirbelsäulenversteifung (Spondylodese) nötig. Dabei wird ein Teil der Wirbelsäule operativ mit Titanstangen versteift.
In der Kur hatte Göttges messerstichartige Schmerzen, eine weitere Operation war nötig. Bis heute kann sie die Schmerzen nur mit Opiaten ertragen: "Bei den alltäglichen Arbeiten brauche ich die Unterstützung meiner Familie", sagt sie. Damals, als sie im Krankenhaus lag, kam ihr die Idee für eine Selbsthilfegruppe. Göttges sprach Ärzte an, was sie dazu meinen, und alle sagten spontan: "Da werde ich gleich Mitglied."
Unter den jetzt 21 Mitgliedern der Gruppe sind fünf Ärzte. Zweimal im Monat gibt es Treffen im Mehrgenerationenhaus in Wittlich sowie Vorträge.
Einzige Gruppe in Deutschland

Bundesweit ist der Rat von Göttges und der Gruppe gefragt, denn es gibt in Deutschland nur die Gruppe in Wittlich. Göttges: "Aus Heidelberg, München, Düsseldorf melden sich Menschen, die beraten werden wollen. In den vergangenen zehn Jahren waren es fast 2000." Zudem klären die Mitglieder über Folgen der Operation auf, hören zu und nehmen die Menschen mit ihren Leiden ernst. Mitglied Helmut Rehm erklärt: "Man sieht den Wirbelsäulenpatienten die Krankheit von außen oft nicht an, dann heißt es, der kann ja spazieren gehen, wo ist der denn krank?"
Kosten für Referenten und Büromaterial belaufen sich im Jahr auf etwa 1500 Euro, die aus Mitgliedsbeiträgen, einem Zuschuss der Krankenkassen und Spenden finanziert werden. chb
Kontakt: Petra Göttges, Bengel, Telefon 06532/2067. Kostenlose Beratungsgespräche sind jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr und jeden dritten Donnerstag im Monat um 14.30 Uhr.