Wintersportzentrum Idarkopf: Zukunft ungewiss

Mit dem Schlitten runterfahren und ihn selbst wieder hochziehen... Mehr wird auf dem Idarkopf im nächsten und vermutlich auch im übernächsten Winter nicht möglich sein. Dieses ernüchternde Fazit zog Georg Dräger, Bürgermeister der VG Rhaunen, in der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates.

Rhaunen. (vm) Schätzungen von Experten im September hatten ergeben: Rund 350 000 Euro müssten zur Instandsetzung der durch Liftausfall und Windwurf beeinträchtigten Anlage am Idarkopf investiert werden.

Fast eine Million Euro würde es kosten, um durch eine Beschneiungsanlage die Attraktivität und vor allem die Rentabilität des Idarkopf-Skigebietes zu erhöhen. Aus den Skihallen-Plänen wird mit großer Wahrscheinlichkeit nichts; das steht seit Februar 2010 fest.

Dräger erläuterte: "Noch bis Ende 2011 ist die Gemeinde an den Vertrag mit dem potenziellen Skihalleninvestor Feldenz von Con2Re gebunden. Das lähmt uns. Er kann natürlich auf eigene Faust weitermachen, das Raumordnungsverfahren beantragen ..."

Das 170-Millionen-Projekt, das in die Kernzone des Naturschutzgebiets hineinreichen würde, wurde in dieser Form von der SGD Nord als nicht genehmigungsfähig eingestuft. Die Behörde hatte dem Planungsbüro davon abgeraten, ein Raumordnungsverfahren für das betreffende Gebiet zu beantragen, da dies angesichts der Nichtrealisierbarkeit des Skihallenprojekts kaum Sinn ergebe. Über die späte Absage schütteln (immer noch) viele den Kopf.

Bislang hat sich der Investor auch nicht mehr bei der SGD gemeldet. Gerüchte gibt es reichlich; zum Beispiel soll es angeblich Pläne geben, am Idarkopf eine Downhill-Strecke für Mountain-Biker einzurichten. Verwaltungschef Dräger - der in der Sitzung des Rates am Montag darüber informierte, dass der langjährige Idarkopf-Pächter, Wolfgang Wittenhorst, während eines Urlaubs verstorben ist - gibt sich realistisch: "Zum jetzigen Zeitpunkt Prognosen abgeben zu wollen, hieße, im Trüben zu fischen ..."

Ein Experte zum Thema ist Klaus Hepp. Der Horbrucher Ortsbürgermeister kennt sich als Leiter des Wintersportzentrums Erbeskopf bestens aus - und sitzt für die CDU im Rhaunener VG-Rat, der sich mit der Idarkopf-Problematik zu befassen hat: "Die Anlage wurde 1971 gebaut ... Das Alter der Technik, der Windwurf da oben, die Südlage des Hanges, die eine Beschneiungsanlage erfordert ... Ich halte Investitionen in Höhe von rund einer Million Euro durchaus für realistisch, wenn der Idarkopf wieder funktionieren soll."

Hepp, der sich eine Kooperation von Erbeskopf und Idarkopf in Form einer Art Zweckverband hätte vorstellen können, meint: Vonseiten des Landes müsste der Idarkopf ein Leuchtturmprojekt werden, in das man investieren möchte. Sonst sehe ich da erst einmal keine Chance."

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