"Neubaugebiet, Hinna-Ecken, Dorfmitt´, Kordel, Huhl" - die Reihenfolge ihrer morgendlichen Anlaufstellen kennt Monika Klein aus dem Effeff. Seit 13 Jahren sorgt die Weiperatherin dafür, dass die Leser des Trierischen Volksfreunds ihre Zeitung zur gewohnten Stunde auf dem Frühstückstisch haben. Doch nicht bevor sie selbst einen Blick hinein geworfen hat.Die Nacht ist daher für die 55-Jährige in der Regel um 4.30 Uhr zu Ende. Womit sie jedoch keine Probleme hat - im Gegenteil. "Das ist immer ein schöner Spaziergang und man kommt durchs ganze Dorf", weiß sie an ihrem Frühaufsteherjob zu schätzen. Und um sechs ist sie ja schon wieder zu Hause. Die frische Luft am Morgen ist ihr inzwischen zu einem Bedürfnis geworden. "Wenn die Autos noch nicht fahren, tut einem das richtig gut." Und die Bewegung müsse man ja schließlich auch haben.Der früh verwitweten Mutter zweier erwachsener Kinder war es ganz recht gewesen, als ihr Vorgänger sie damals gefragt hatte, ob sie für ihn weitermachen wollte. Das Zeitungsaustragen hatte dabei mit geholfen, die schwere Zeit zu meistern. Dass ihr das Ganze auch noch sehr viel Spaß macht, wie sie erzählt, ist ein angenehmer Nebeneffekt.Die positive Einstellung zu ihrem Job hat Monika Klein an Fastnacht bewiesen. Als sie sich voriges Jahr Gedanken über ihre Büttenrede machte, kam ihr die Idee: "Dann mache ich mal die Zeitungsfrau." Eine gute Entscheidung, wie die Reaktion des Publikums zeigen sollte. "Die Leute haben sich kaputt gelacht", erinnert sich die Karnevalistin. Was bei der Lektüre einzelner Reime nachvollziehbar erscheint. Mit "In aller Früh, da muss ich flitzen - ob dunkel oder hell tut blitzen" oder "Kalte Ohren, klamme Pfoten - so geht's einem Zeitungsboten" waren ihr die Lacher sicher gewesen.Wie gut die Zustellerin mit den Leuten kann, zeigt sich auch an Weihnachten, wenn sie mit kleinen Präsenten, Karten oder lieben Grüßen bedacht wird.