Noch kein Votum für neue Rettungswache

Bernkastel-Kues · Das Deutsche Rote Kreuz will die Rettungswache vom Krankenhaus in Bernkastel-Kues nach Andel verlegen. Der Beschluss des Kreisausschusses schien nur Formsache. Doch er kam zur Enttäuschung des Kreisgeschäftsführers nicht zustande.

 In die Jahre gekommen und zu klein für die immer größeren Fahrzeuge: die Rettungswache im Stadtteil Kues. Das DRK möchte gerne neu bauen. Es fehlt aber noch die Zuschussbewilligung des Kreises. TV-Foto: Hans-Peter Linz

In die Jahre gekommen und zu klein für die immer größeren Fahrzeuge: die Rettungswache im Stadtteil Kues. Das DRK möchte gerne neu bauen. Es fehlt aber noch die Zuschussbewilligung des Kreises. TV-Foto: Hans-Peter Linz

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Bernkastel-Kues. Das Deutsche Rote Kreuz muss seine Pläne für einen Umzug der 34 Jahre alten Rettungswache vom Stadtteil Kues in den Stadtteil Andel noch zurückstellen. Der Kreisausschuss hat am Montag die Entscheidung über einen Millionenzuschuss für einen Neubau vertagt. Erst soll abgewartet werden wie sich der Bernkastel-Kueser Stadtrat positioniert und ob es zu einem EU-Beschluss über eine Teilprivatisierung der Rettungsdienste kommt. Zweiteres könnte dem Kreis als Hauptgeldgeber Kosten ersparen. Beide Aspekte hatte Günter Rösch ins Spiel gebracht und davon die Zustimmung der SPD abhängig gemacht.
Landrat Gregor Eibes (CDU) will vor allem über die EU-Pläne Klarheit haben, damit sich der Kreis später nichts nachsagen lassen müsse. Eine Diskussion im Stadtrat sei nur dann von Bedeutung, wenn die Stadt dem DRK kein Grundstück für einen Neubau zur Verfügung stellen würde.
Wie mehrfach berichtet, will das DRK vom jetzigen Standort am Cusanus-Krankenhaus nach Andel umziehen. Für 2,169 Millionen Euro soll dort eine neue Rettungswache entstehen. Der Kreis übernimmt davon, wenn alles einvernehmlich läuft, 1,627 Millionen Euro. Es gibt aber auch Stimmen, die eine Sanierung und Erweiterung am jetzigen Standort befürworten. So hat die SPD-Fraktion im Stadtrat den Antrag gestellt, noch einmal über das Thema zu diskutieren. Es gebe, so Brigitte Walser-Lieser, eine Reihe von Punkten, die für einen Verbleib am Krankenhaus sprechen. In der Februarsitzung werde darüber geredet, sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port.
DRK-Kreisgeschäftsführer Hans-Werner Steffen hatte angekündigt, dass der Standortwechsel festgemeißelt ist, wenn der Kreis den Zuschuss bewilligt (der TV berichtete). Wichtig sei, dass von Andel aus alle vorgegebenen Zeiten für Einsatzfahrten eingehalten werden. Das sei mehrfach ausgetestet worden. Fakt sei für das DRK auch, dass am jetzigen Standort nicht so gebaut und erweitert werden könne, wie es notwendig sei.
Die zuständige Rettungsdienstbehörde, die Kreisverwaltung Trier-Saarburg, hat gegen den Neubau, die Anzahl der Hallen und Räumlichkeiten sowie den Standort keine fachlichen Bedenken, hieß es in der Sitzung des Kreisausschusses.Mehr als 8000 Einsätze im Jahr


Das DRK plant den Bau von vier Fahrzeughallen, einer Wasch-und Desinfektionshalle, die auch als Standort für ein weiteres Fahrzeug genutzt werden kann, und von Funktionsräumen für die 35 hauptamtlichen Mitarbeiter (plus Zivildienstleistende und Ehrenamtler). Die sind das Jahr über mit zuletzt 8292 Einsätzen, davon etwa zehn Prozent Notfälle, gut eingespannt.
Steffen hatte mit einem positiven Beschluss des Kreisausschusses gerechnet. "Damit müssen wir nun aber leben", sagte er. Ansonsten hätte der Notartermin über den Verkauf des Geländes festgemacht werden können. Steffen: "Wir hätten auch gerne im Frühjahr mit dem Bau begonnen, um vor dem Winter den Rohbau fertig zu haben."

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