Das Kind im Mittelpunkt

Das Bistum Trier hat das erste Rahmenleitbild für katholische Kindertageseinrichtungen präsentiert. Mit dem Wegweiser sollen die Einrichtungen innerhalb der nächsten fünf Jahre Qualitätssicherung betreiben.

 Franziska Larrá, Reinhard Marx und Georg Binninger (von links) zeigen die Broschüre mit dem Rahmenleitbild. Es soll flächendeckend ausgelegt werden. TV-Foto: Gabriela Böhm

Franziska Larrá, Reinhard Marx und Georg Binninger (von links) zeigen die Broschüre mit dem Rahmenleitbild. Es soll flächendeckend ausgelegt werden. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. Bischof Reinhard Marx hat am Donnerstag im Bischöflichen Generalvikariat in Trier das neue Rahmenleitbild vorgestellt. Nach einem Entwurf im letzten Jahr habe es eine "Konsultationsphase" mit den Mitarbeitern in katholischen Kindertageseinrichtungen gegeben. Es sei ihm ganz wichtig gewesen, "nicht von oben nach unten" gehandelt, sondern die Mitarbeiter miteinbezogen zu haben. Das Rahmenleitbild dient der Qualitätssicherung in katholischen Kindertageseinrichtungen. Es soll innerhalb der nächsten fünf Jahre in allen Einrichtungen im Bistum Trier verbindlich umgesetzt werden. Das Kind soll dabei in den Mittelpunkt aller Bemühungen gestellt werden sowie eine Orientierung am katholischen Glauben erfahren.Hilfreich sei dafür das verstärkte Einbeziehen der Pfarreien und Pastoralreferenten, um pastorale Chancen zu eröffnen. Franziska Larrá, Leiterin der Abteilung Kindertageseinrichtungen im Diözesanverband Trier, und Georg Binninger, Leiter der Abteilung Erziehung und Beratung im Bischöflichen Generalvikariat, erläuterten das Rahmenleitbild, das in sieben Maximen unterteilt ist. Es beinhaltet allgemeine Formulierungen, etwa, dass katholische Kindertageseinrichtungen im Bistum Trier "das Kind in die Mitte stellen", "Partner der Eltern" sind, "Glauben und Leben verbinden" oder "Teil der Pfarreien" sind. Religionsunterricht in den Einrichtungen sei nicht vorgesehen, sagte Binninger. Allerdings müsse das Bewusstsein geformt werden, dass in katholischen Kindergärten als Teil der Pfarrei in kindgemäßer Form das Kirchenjahr gefeiert werde.Katholische Kindertageseinrichtungen stünden allen Kindern offen, sagte Marx. Eltern von Kindern mit anderer Konfession oder konfessionslosen Kindern müsse aber klar sein, nach welchen Kriterien in katholischen Einrichtungen gearbeitet werde. Wenn die Einrichtung mehrheitlich von nichtkatholischen Kindern besucht werde, sei die Umsetzung des Leitbilds nicht einfach. In Hinblick auf die demografische Entwicklung versprach Marx, dass sich die katholische Kirche weiterhin in Kindertageseinrichtungen engagieren wolle. Im September sollen erste Informationsveranstaltungen in den Einrichtungen stattfinden. Die Kosten bezifferte Larrá auf 1,3 Millionen Euro, finanziert mit einem Zuschuss des Bistums sowie mit Teilnehmerbeiträge. Die Personalstärke bleibe trotz "einzelner grenzwertiger Fälle" gleich, sagte Binninger.Kitas im Bistum Im Bistum Trier gibt es 545 katholische Kindertageseinrichtungen, davon 289 in Trägerschaft von Kirchengemeinden. Bis 2008 sollen 50 Prozent der Einrichtungen in Trägerschaft von drei Kita-GmbH kommen. 44 213 Kinder werden von 5300 Erzieherinnen und Erziehern betreut. Das Bistum erteilt jährliche Zuweisungen von 26,5 Millionen Euro. (gsb)

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