Wetterexperte sagt kalten Winter mit viel Schnee voraus

Trier · Die Temperaturschwankungen der vergangenen Wochen hatten es in sich. Ungewöhnlich früh gab's einen Vorgeschmack auf den Winter. "Der wird chaotisch", sagt Volksfreund-Wetterexperte Dominik Jung.

Das kommt vielleicht alle 30 bis 40 Jahre vor: So haben Meteorologen den Temperatursturz und die plötzlichen Minusgrade in der vorletzten Oktoberwoche kommentiert. Waren dies Vorboten auf einen kalten und womöglich schneereichen Winter? Laut Volksfreund-Wetterexperte Dominik Jung könnte es zumindest Mitte Dezember und im Februar nächsten Jahres im Westen Deutschlands bitterkalt werden. "Und auch mit kräftigen Schneefällen ist dann zu rechnen", sagt der Diplom-Meteorologe des Dienstes wetter.net.
Für weiße Weihnachten sehe es eher schlecht aus. "Denn vom Atlantik drängen im letzten Monatsdrittel sehr wahrscheinlich einige Sturm- und Orkantiefs nach, die sehr milde Luft zu uns bringen könnten", meint Jung. Für Januar sagt er Schmuddelwetter mit vielen Niederschlägen voraus. Da ist der Meteorologe einer Meinung mit dem bekanntesten rheinland-pfälzischen Wetterbauern, Hans Boes. "Nach dem Zug der Kraniche zu urteilen verzettelt sich der Winter", sagt Boes und konkretisiert: "Mal ist es warm, mal kalt, mal gibt es Schneematsch, dann plötzlich starke Schneefälle." Wie Experte Jung glaubt auch der Ahrweiler Landwirt, dass uns ein eher kühler Winter bevorsteht. Sonst dürften nicht mehr so viele Blätter an den Bäumen hängen. Boes' passende Bauernregel: Hält das Laub am Baume fest, mach dir für den Winter ein warmes Nest.
Der frühere ARD-Meteorologe Jörg Kachelmann hält nichts von einer Winterwetter-Prognose. Das wisse kein Mensch, sagte Kachelmann unserer Zeitung. "Die Frage ist etwa ähnlich seriös wie eine Sammelgeschichte, wie die Bundestagswahlen in 20 Jahren ausgehen."
Ähnlich äußert sich Diplom-Meteorologe Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst: "Es gibt keine Hinweise auf den Verlauf des Winters, auch wenn einzelne Propheten das immer mal behaupteten." Alle Voraussagen, die über sieben bis zehn Tage hinausgingen, seien Trends mit sehr niedriger Trefferqualität.

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