Preisträger sagen: "Klassik ist cool"

GUSTERATH/TRIER. Blockflöte spielen ist öde? Von wegen! Dass Flöte spielen Spaß macht, davon können Jonas Wittschier, Lina Alirezania und Anna Libeaux ein Lied singen.

"Was, du spielst Blockflöte? Wie billig, da kommen doch nur so ein paar Tönchen raus", hört Jonas hin und wieder von Gleichaltrigen. Dann, wenn er von seiner großen Leidenschaft, dem Flötespielen erzählt. "Das Klischee ,Alle meine Entchen' und das war's", hält sich laut Jonas immer noch. Solche Vorurteile ärgern den Zwölfjährigen, aber sie können seiner Lust am Flötenspiel nichts anhaben. Seit sechs Jahren spielt er Blockflöte, von der Bassflöte bis zur Sopranino. "Jazziges spiele ich gerne auf der Bassflöte", erzählt der Schüler des Trierer Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums. Das "Amsterdamer Loekiquartett" imponiert dem Jungen aus Gusterath. "Ich war schon auf zwei Konzerten, und sie haben mich fasziniert." Jonas übt gerne wöchentlich, denn "mit Musik kann man Gefühle gut ausdrücken". An langsamen Stücken begeistert ihn, "dass man sie schön ausschmücken kann". Jonas ist kein Unbekannter in der "Musikszene". Schon einige Preise hat er sich erspielt. Sein bislang größter Erfolg: Im vergangenen Jahr gewann er im Blockflötentrio den ersten Preis im Bundeswettbewerb "Jugend musiziert". Mit von der Partie war Lina Alirenzania. Auch im Gespräch mit der zwölfjährigen Gusteratherin merkt das Gegenüber sofort, dass sie nicht von einer "Eislaufmutter" angetrieben wird, sondern dass Musizieren Teil ihres Lebens ist. "Ich könnte nie aufhören, Musik zu machen", sagt Lina. Sie spielt seit 2000 Blockflöte und Klarinette. "Ich rocke gerne los auf der Flöte, mag aber auch sehr gerne Vivaldi." Klassik sei nicht so uncool, wie viele glaubten. "Im Gegenteil." Flötenstücke zu spielen, bedeute auch immer, sich mit den Komponisten auseinanderzusetzen, und das mache ebenso Spaß. "Am liebsten würde ich jeden dazu auffordern, ein Instrument zu lernen", sprudelt es aus der Schülerin des Hindenburg-Gymnasiums heraus. Wichtig sei, dass man mit den richtigen Lehrern zusammenkomme, "sonst klappt es nicht". Und: "Man muss mit dem Herzen dabei sein, das spüren die Zuhörer." Eine, die auch immer "ganz dabei ist", ist Anna Libeaux. Seit einem Jahrzehnt spielt die 17-Jährige Block- und Traversflöte. Und von dem klassischen Einstiegsinstrument schwärmt die Gymnasiastin immer noch. Wenn Anna wütend ist, greift sie zur Flöte, und wenn sie gut gelaunt ist, packt die Triererin das große Holzblasinstrument aus. Am 4. und 5. Februar geben die beiden Flötistinnen und Jonas wieder ihr Bestes. Denn dann heißt es im Friedrich-Spee-Gymnasium: "Jugend musiziert".

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