Tischtennis-DM: Timo Boll patzt im Finale von Trier

Trier · Deutschlands Tischtennis-Ass Timo Boll hat den neuen Rekord verpasst. Im Herren-Finale der deutschen Meisterschaften in der Arena Trier verlor er am Sonntagnachmittag gegen seinen Düsseldorfer Teamkollegen Christian Süß mit 3:4 Sätzen. Nichts wurde es mit seinem zehnten Einzel-Titel, nichts somit mit dem alleinigen Platz eins in der ewigen Bestenliste.

(bl) "Schade, ich hätte gerne gewonnen, aber ich gönne es auch Christian": Enttäuscht, aber nicht niedergeschlagen kommentierte Timo Boll seine Finalniederlage bei den deutschen Tischtennis-Meisterschaften in der Arena Trier.

In den entscheidenden Szenen des Endspiels zeigte Süß mehr Biss, bei Boll machte sich zudem der Trainingsrückstand nach einer zweieinhalbwöchigen Pause infolge muskulärer Probleme und einer Weisheitszahn-Operation bemerkbar.

Süß, Zweiter der deutschen Rangliste und mit Boll amtierender Doppel-Europameister, gewann seinen ersten nationalen Einzel-Titel. Gleiches gelang Kristin Silbereisen bei den Frauen. Sie gewann mit 4:3 gegen die erst 15-jährige Petrissa Solja, die neben Boll zum Liebling der am Sonntag rund 2000 Zuschauer in der Arena wurde.

Eine faustdicke Überraschung gab es im Frauen-Doppel. Die Nachwuchskräfte Kathrin Mühlbach (18 Jahre alt) und Sabine Winter (17) hielten im Finale das hochfavorisierte Duo Wu Jiaduo/Elke Schall mit 4:3 in Schach.Das Herren-Doppel entschieden Patrick Baum und Dimitrij Ovtcharov für sich. Sie schlugen im Endspiel die Paarung Lars Hielscher/Bastian Steger mit 4:3 Sätzen.

Nach dem Aus in der Einzel-Qualifikation am Freitag hatte sich Lokalmatadorin Anja Schuh aus Schillingen (Kreis Trier-Saarburg) am Samstag mit Spielpartnerin Yuko Imamura (Uentrop) ins Achtelfinale der Doppel-Konkurrenz vorgekämpft. Dort war gegen die Paarung Michajlova/Guo beim 1:3 Endstation. "Die Meisterschaften waren ein tolles Erlebnis für mich. Ich habe viel Erfahrung sammeln können", freute sich die 15-jährige Schuh.

Ihre Trainerin, Ex-Weltklassespielerin Jie Schöpp, zeigte sich mit der Leistung ihres Schützlings in Trier einverstanden: "Es war von vorneherein klar, dass Anja keine Chance hatte, im Einzel das Hauptfeld zu erreichen. Dafür ist sie noch zu jung und unerfahren. Ich hoffe, dass sie viel gelernt hat. Dann haben wir unser Ziel erreicht."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort