1120 PS für Sicherheit auf Mosel und Saar

Trier · Für Einsätze auf Mosel und Saar hat die Wasserschutzpolizei Trier jetzt einen neuen Arbeitsplatz: ein 1,1 Millionen Euro teures Streifenboot, ausgerüstet mit modernster Technik. Das Schiff wurde den neuen Nutzern bei einem Festakt an der Staustufe übergeben.

1120 PS für Sicherheit auf Mosel und Saar
Foto: Friedemann Vetter

Wenn im Hafen des Wasser- und Schifffahrtsamts in Trier die Nationalhymne erklingt und etwa 40 Männer und Frauen in Uniform salutieren, dann muss es einen besonderen Anlass geben. Und der lag am Dienstag fest vertaut am Anlegesteg an der Staustufe: das neue Polizeiboot WSP.16 der Wasserschutzpolizei (WSP) Trier.

Etwa 100 Gäste aus Politik, Polizei, Justiz und Schifffahrtsverwaltung - darunter der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz - waren dabei, als das neue Dienstfahrzeug eingesegnet wurde. Das Streifenboot ist fast 16 Meter lang und 3,75 Meter breit. Zwei Turbodieselmotoren mit je 560 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern machen das WSP 16 laut Innenministerium zum landesweit schnellsten Boot der Wasserschutzpolizei.

Im Vergleich zum bisherigen Trierer Modell WSP 12 hat der Nachfolger einige Vorzüge: Auf dem Dach gibt es etwa eine hochauflösende Wärmebildkamera, die die Suche nach Vermissten erleichtern soll. "Alles, was im Wasser treibt, kann damit geortet werden, vor allem auch nachts", erklärt Martin Ebert von der Werft Neckar-Bootsbau Ebert in Hessen, die das Schiff gebaut hat. Vom vollständig begehbaren Dach gelangten die Beamten bei Einsätzen schneller an Bord größerer Frachter. "Bei einem Terrorangriff auf ein Flusskreuzfahrtschiff ist das eine optimale Einsatzhöhe", sagt Ebert.

Zur Bordtechnik gehört auch ein modernes Radargerät, in dessen Anzeige sich Flusskarten einblenden lassen. "Damit sehen wir auch im Dunkeln genau, was da auf dem Fluss unterwegs ist", sagt Peter Reiter von der WSP Trier. Laut Ebert hält das Boot etwa 30 Jahre und ist für jährlich 2000 Betriebsstunden ausgelegt.

All' diese Technik hat aber auch ihren Preis: Nach Auskunft des Mainzer Innenministeriums hat das neue Polizeiboot 1,1 Millionen Euro gekostet. Innenminister Roger Lewentz bezeichnete dies als eine Investition in "den enorm wichtigen Dienst der Wasserschutzpolizei".

Um deren Bedeutung zu belegen, wies Lewentz auf etwa 8000 Schiffskontrollen und 18 Unfälle auf Flüssen hin, die die Beamten 2012 zu bewältigen hatten (siehe Hintergrund). Das WSP 16 sei nun das "Aushängeschild unserer Flotte" und ein Garant für "ein Höchstmaß an Sicherheit auf unseren Binnenwasserstraßen". Stellvertretend für die Trierer Wasserschutzpolizei bedankte sich Helmut Oberle, Leiter der WSP Rheinland-Pfalz, für den "modernen, sicheren Arbeitsplatz".Hintergrund: Wasserschutzpolizei

1120 PS für Sicherheit auf Mosel und Saar
Foto: Christa Weber
1120 PS für Sicherheit auf Mosel und Saar
Foto: Christa Weber
1120 PS für Sicherheit auf Mosel und Saar
Foto: Christa Weber
1120 PS für Sicherheit auf Mosel und Saar
Foto: Christa Weber
1120 PS für Sicherheit auf Mosel und Saar
Foto: Friedemann Vetter

Bei der Wasserschutzpolizei (WSP) Rheinland Pfalz arbeiten etwa 200 Beamte. Sie sind zuständig für 600 Flusskilometer inklusive Ufer, Inseln, Schleusen und Häfen. Die WSP besitzt 16 Dienst- und sechs Sportboot-Kontrollboote. Ihre Hauptaufgaben: Regelung des Schiffsverkehrs, Aufklärung von Straftaten, Bergung nach Unfällen, Vermisstensuche, Umweltschutz. 2012 wurden 5000 Berufsschiffe kontrolliert, davon 43 Prozent beanstandet. Bei 2600 Sportbooten gab es in 700 Fällen Mängel.

Die WSP betreibt zehn Stationen - sieben am Rhein, drei an der Mosel (Trier, Bernkastel, Cochem). Die Trierer Station am Pacelliufer 15 leitet der erste Polizeihauptkommissar Dietmar Esch. Die Trierer sind für 67 Moselkilometer (Saarland bis Detzem) und 27 Saarkilometer (Saarhölzbach bis Konz) zuständig. cweb

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