250 Gäste beim Neujahrsempfang der SPD Trier

Trier · Rund 250 Gäste – mehr als in den vergangenen Jahren – zog der Neujahrsempfang der SPD Trier am Sonntag in den Viehmarktthermen an. Es wären wohl noch mehr geworden, würde nicht gerade eine Grippewelle grassieren.

250 Gäste beim Neujahrsempfang der SPD Trier
Foto: Roland Morgen
250 Gäste beim Neujahrsempfang der SPD Trier
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Eines von deren Opfern ist Stadtrats-Fraktionschef Sven Teuber geworden. Der 29-Jährige musste mit Fieber passen. Erstmals bei einem Neujahrsempfang seiner Partei, der seit 2002 in den Thermen stattfindet, fehlte auch der ebenfalls erkrankte Ehrenvorsitzende Karl Haehser (83). In seinem Vortrag rief Gastredner Rolf Mützenich (Köln), außenpolitischer Sprecher des SPD-Bundestagsfraktion, zu Sympathie und Solidarität mit den revolutionären Ereignissen in der arabischen Welt auf und warb für einen "differenzierteren Blick": "Es gibt keine einfachen Antworten auf diese Umbrüche". In gewisser Hinsicht erlebten arabische Staaten einen Prozess, den der Westen ebenfalls kenne: "Parlamente bekommen in diesen Staaten eine ganz wichtige Funktion - Parlamente, wie Europa sie in aus langen Kämpfen und schwierigen gesellschaftlichen Situationen heraus erfunden hat." Mützenich sprach, ungeachtet nationaler Unterschiede wie etwa zwischen Tunesien (breite Koalition) und Ägypten (derzeit vom Militär regiert), von einem hoffnungsvollen Weg, der in vielen arabischen Staaten beschritten werde, und plädierte entschieden gegen Waffenlieferungen dorthin: "Die Region braucht keine Waffen. Saudi Arabien braucht keine deutschen Leopard-Panzer". Denn die, so fürchtet der 52-jährige Kölner Bundestagsabgeordnete, "würden gegen Protestierende eingesetzt". Triers SPD-Chefin Malu Dreyer (50) übte in ihrer Rede heftige Kritik an der schwarz-gelben Koalition in Berlin ("Die Bundesrepublik ist noch nie so schlecht regiert worden") und forderte Bundespräsident Christian Wulff auf, er solle "offen und ehrlich zu Fehlern stehen und Konsequenzen ziehen"). Ihre Partei sieht Malu Dreyer nach der "dramatischen Niederlage" bei der Bundestagswahl 2009 "neu und gut aufgestellt. Wir sind wieder da und besser als vorher". Den größten Beifall erhielt sie für ihren an Stadtrat und -verwaltung gerichteten Dank für den Ausschluss des "entsetzlichen NPD-lers" Safet Babic im September, nachdem der zu sieben Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung wegen gemeinschaftlich begangener Körperverletzung verurteilt worden ist. Nach dem offiziellen Teil ging es in den Viehmarktthermen noch rund zwei Stunden fröhlich und gesellig bei Riesling vom Mehringer Weingut Endesfelder sowie Musik von Daniel Scharfenberger (Piano) und Markus Stoll (Trompete).

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