Altmaier in Trier: Wenn Minister zweimal Aschermittwoch feiern

Trier · Bundesumweltminister Peter Altmaier kauft seine Hemden in Trier. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster ist der „größte Schlawiner von Berlin“. Der CDU-Veteran und Ehranger Metzgermeister Berti Adams kann nicht nur Würstchen, sondern auch Heringe servieren. Drei Erkenntnisse vom politischen Aschermittwoch der CDU in Trier.

Für Bundesminister kann der Aschermittwoch zum härtesten aller Karnevalstage werden. Peter Altmaier wird das bezeugen können. Der Christdemokrat ist am Aschermittwoch immer fest verplant, denn die Saar-CDU feiert ihren politischen Abschluss der Session traditionell in Schwalbach, das zu Altmaiers Heimatwahlkreis gehört. In Schwalbach feierte und redete der Bundesumweltminister auch am Mittwochabend - bis er in seinen Dienstwagen sprang und in die Arena Trier befördert wurde. Denn dort warteten die CDU-Verbände von Stadt und Kreis auf ihren Ehrengast. "Wage es nicht, später als halb neun in Trier zu erscheinen", habe Bernhard Kaster, der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU Trier, ihm per Textnachricht mitgeteilt. Altmaier schaffte es beinahe, um 20.45 Uhr traf er am Mittwoch in Trier ein.
Dort fand der studierte Jurist knapp 400 Christdemokraten und Interessierte vor, die Heringe und Kartoffelsuppe bereits hinter sich hatten. Der CDU-Bezirksvorsitzende und Landtagsabgeordnete aus Konz, Bernhard Henter, und Bernhard Kaster begrüßten die Zuhörer und jede Menge christdemokratische Prominenz. Mit dabei waren Triers Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani, der frühere Staatssekretär sowie Landtags- und Europaabgeordnete Horst Langes und der frühere Landtags- und Bundestagsabgeordnete Franz-Peter Basten. Landrat Günther Schartz ließ sich blicken, und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell am See, Werner Angsten, war aus dem Hochwald angereist. Altmaier kam spät, aber er hatte sein Publikum schnell im Griff. Locker fing er an mit dem Bekenntnis, seine Konfektionsgröße finde er in Berlin nicht, weshalb er seine Hemden in Trier kaufen müsse. Und Bernhard Kaster sei "der größte Schlawiner von Berlin", habe er ihn doch immer wieder mit schwierigen Themen wie dem neuen Standort für die Bundespolizei konfrontiert. Doch natürlich hatte Altmaier auch ernste Töne im Gepäck. Sein zentrales Thema in Trier war die Energiewende, untrennbar verbunden mit der Problemzone Cattenom. "Wir fordern und brauchen eine Abschaltperspektive für dieses Kernkraftwerk", hatte bereits Kaster in seiner Einleitung gefordert. Altmaier versprach: "Ich werde die Anliegen dieser Region so ernst nehmen, dass ich sie bei allen Gesprächen in Berlin, Paris und Brüssel berücksichtigen werde." Als Präsent bekam der Bundesminister zum Schluss einen kleinen Kopf des Kaisers Konstantin. Ein Interview mit Bundesumweltminister Peter Altmaier lesen Sie in der Freitagsausgabe.
Politischer Aschermittwoch: Dreyer wirft Bundesregierung unsoziale Politik vor

Bericht des Offenen Kanals OK 54 Trier:

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