Anwohner fordern Mitsprache

Links und rechts der Straße "Weberbach" stehen mehrere Bauprojekte an. Aus Angst, kein Mitspracherecht bei der Entwicklung ihres Viertels zu haben, wollen Anwohner eine Interessengemeinschaft gründen.

Trier. (woc) Damit die Bundespolizei das Gebäude mit der Nummer 50 in der Weberbach als neues Hauptquartier nutzen kann (der TV berichtete mehrfach), muss das fünfstöckige Haus umgebaut werden. Ein entsprechender Bauantrag liegt der Stadtverwaltung vor.

Gegenüber, einige Meter weiter Richtung Stadtbad, dient ein größeres Grundstück als Parkplatz, auch dort soll in den nächsten Jahren gebaut werden. Und für das Eckgrundstück Wechsel-/Gervasiusstraße gibt es erste Pläne für den Bau eines Quartierparkhauses.

"In diesem Viertel wird in den nächsten Jahren viel passieren - da wollen wir als Anwohner wahrgenommen werden", erklärt Wolfgang Ewald, warum er zusammen mit Anwohnern die "Interessengemeinschaft Weberbach" gründen will.

"Denn die Informationspolitik der Stadtverwaltung ist bislang dürftig - das macht uns misstrauisch bis ärgerlich", sagt Ewald, der nicht selbst in Trier wohnt, aber ein Haus in der Wechselstraße besitzt. Neben Lärm und zusätzlichem Verkehr befürchtet er für seine Immobilie einen Wertverlust. "Kommt gegenüber ein Parkhaus, könnte der bei 20 bis 30 Prozent liegen", sagt Ewald, selbst Stadtplaner bei einer Kreisverwaltung in Nordrhein-Westfalen.

Zurzeit läuft eine Unterschriftenaktion im Viertel. Zentrale Forderung der künftigen Interessensgemeinschaft (IG) soll sein, dass die Stadtverwaltung einen Bebauungsplan aufstellen muss, bevor das Quartier weiter entwickelt wird. "Denn bei der Aufstellung eines Bebauungsplans haben Bürger die Möglichkeit, Einwände zu erheben", erklärt Ewald.

Michael Kreber besitzt ein Haus in der Kuhnenstraße. Auch er will wissen, wie weit die Pläne der Stadt zur Entwicklung des Viertels gediehen sind.

"Es kann nicht sein, dass wir ein Parkhaus vor die Nase gesetzt bekommen und nicht wissen, wie die Zuwegung zu diesem in den engen Straßenverhältnissen hier gestaltet werden soll."

Die Stadt prüft zurzeit die Möglichkeit, ob ein potenzieller Investor ein Quartiersparkhaus mit fest vermieteten Plätzen auf der Brache hinter der Tufa errichten könnte (der TV berichtete). Eine grobe Kostenrechnung dafür liege bereits vor, sei aber noch nicht genauer geprüft, erklärt Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani auf TV-Anfrage. Demnächst sollen weitere Gutachten in Auftrag gegeben werden.

"Um überhaupt in konkretere Planungen einsteigen zu können, müssen wir Daten über Lärmbelastung, Luftschadstoffe und Verkehrsströme erheben", sagt Kaes-Torchiani. Sollte sich daraus eine Bebauungsmöglichkeit ergeben, die Auswirkungen auf die Umgebungsbebauung hat, werden wir selbstverständlich einen Bebauungsplan aufstellen", verspricht die Baudezernentin.

Die Interessengemeinschaft Weberbach gründet sich am Freitag, 6. November, um 18 Uhr in der Tufa. Interessierte Bürger sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen, Anmeldungen bitte unter der Mail-Adresse ig.weberbach@web.de

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