Bekenntnis zur Windkraft: Trier geht auf Standortsuche

Trier · Wo könnten auf dem Trierer Stadtgebiet Windkraftanlagen gebaut werden? Der Stadtrat hat die Verwaltung beauftragt, sich mit dieser Frage zu beschäftigen und die Voraussetzungen zur Nutzung der Windenergie zu schaffen.

Trier. Seit Jahren verfolgen die Stadtwerke Trier einen klaren Kurs in Richtung erneuerbare Energien mit Investitionen an etlichen Standorten in der Region. Auf dem Trierer Stadtgebiet sind inzwischen eine Reihe von privaten Photovoltaikanlagen auf Haus- und Hallendächern entstanden, darunter die sogenannten Bürgersolarkraftwerke. Eine erste größere Anlage mit Modulen auf einer Wiesenfläche ist auf dem Petrisberg geplant (der TV berichtete).
Eine Windkraftanlage gibt es in Trier bisher nicht. Das soll sich nach dem Willen der SPD ändern. Ihr Antrag im Stadtrat: "Die Verwaltung möge bis Jahresende 2011 die Möglichkeiten zur Nutzung der Windkraft (…) ausloten und die erforderlichen Schritte unternehmen, diese zur Nutzung zu bringen." Grundsätzlich geeignet erschienen Teile des Meulenwalds und das Gebiet in Richtung Korlinger/Gusterather Höhe, erklärte Begoña Hermann, umweltpolitische Sprecherin der SPD.
Elisabeth Tressel (CDU) sprach sich für den Antrag aus, wobei Abstandsregelungen und Höhenbegrenzungen einzuhalten seien.
"Auch einem Touristen ist durchaus zuzumuten, dass er auf der Höhe bei Trier an einer Windkraftanlage vorbei fährt", befand Gerd Dahm (Grüne).
Christiane Probst (FWG) warnte hingegen vor einem Alleingang der Stadt. Um ein "Hauen und Stechen" zwischen den Kommunen um die Standorte zu vermeiden, sei die Regionale Planungsgemeinschaft gefragt. Dieses Argument wollte Begoña Hermann jedoch nicht gelten lassen: "Die Kommune muss aktiv werden."
Karl-Josef Gilles (FDP) warnte vor Eingriffen in ein Naherholungsgebiet: "Ist Naturschutz neuerdings nur noch bei Straßenplanungen relevant?" Die Höhenstadtteile müssten den drohenden Ärger alleine ausfechten. Die betroffenen Ortsbeiräte seien deshalb frühzeitig zu beteiligen.
Der Rat beschloss den SPD-Antrag einstimmig bei sieben Enthaltungen von FDP und FWG. cus

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