Die Schlitten rutschen, der Verkehr steht

Trier/Bitburg/Wittlich · Schneefälle haben am Dienstag Autofahrer in der gesamten Region überrascht. Die Polizei meldet zahlreiche Blechschäden und einige Verletzte auf glatten Straßen. Der Schnee bringt aber auch den Wintersport auf die Ski- und Rodelpisten zurück.

 Nur noch im Schneckentempo ging es auf der B51 teilweise voran.

Nur noch im Schneckentempo ging es auf der B51 teilweise voran.

Foto: Markus Angel



Durch die Verkehrsbehinderungen am Dienstagmorgen kamen Tausende später zur Arbeit als gewohnt. Luxemburg-Pendler Andreas Stemper (35) aus Trierweiler-Fusenig bei Trier: "Ich musste erst mal den Hof vom Schnee freiräumen. Mein Anfahrtsweg zum Bus über Igel nach Wasserbillig war blockiert, auf der Ausweichroute zur A 64 stand ich im Stau. Letztlich war ich 70 Minuten später im Büro als sonst."

Schnee bremste gestern auch in anderen Teilen der Region den Verkehr aus: Auf der B 51 zwischen Newel und Trier kam es am Morgen zu Staus. Obwohl die Räumdienste pausenlos im Einsatz waren, kam der Verkehr teilweise komplett zum Erliegen. Autofahrer brauchten für das knapp fünf Kilometer lange Teilstück zwischen Windmühle und Hohensonne bis zu 60 Minuten. Der Verkehr stand entweder komplett oder es ging nur im Schneckentempo voran.

Geduld mussten Auto- und LKW-Fahrer ab 7 Uhr bei geschlossener Schneedecke auch am Olker Berg aufbringen. Dort mussten die Fahrzeuge erst auf den Streudienst warten, um die Bergstrecke befahren zu können. Nach 8.40 Uhr war die Strecke geräumt, der Verkehr konnte wieder durchstarten. Die Polizei meldete zahlreiche Unfälle auf glatten Straßen. In Platten (Verbandsgemeinde Wittlich-Land) wurden dabei zwei Menschen leicht verletzt. Auf der L53 verlor eine 21-jährige Frau in einer Rechtskurve aufgrund der Winterglätte die Kontrolle über ihr Fahrzeug und geriet in den Gegenverkehr. Beim Zusammenstoß mit dem Wagen eines 50-Jährigen wurden beide Autos total beschädigt. Die Landesstraße war für etwa 45 Minuten voll gesperrt. Unfallzeugen werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Wittlich, Telefon 06571 926-0, zu melden.

Polizeistationen in der Eifel und im Hunsrück hatten einige Blechschäden zu verzeichnen. Zu insgesamt sieben Einsätzen rückte die Polizeiinspektion Bitburg aus. Winterlich waren auch die Bedingungen auf den Autobahnen, wo es eher langsam, aber ohne größere Behinderungen voranging.

Bei Wintersportfreunden sorgt der Schnee hingegen für Vorfreude. Am Erbeskopf werden die Lifte am Freitag wieder in Betrieb genommen. Seit Montag wird die Piste beschneit. In dieser Saison konnten Wintersportler bisher an nur sieben Tagen auf die Piste. Noch vergangene Woche habe man sich auf dem Berg gefühlt, als trete man auf einen Schwamm, sagt Klaus Hepp, Betriebsleiter am Erbeskopf. Gute Nachrichten gibt es auch in Neuhütten. Im einzigen Alpin-Skigebiet im Kreis Trier-Saarburg wurde nach Angaben des Betreibervereins, des Skiclub Dollberg, gestern die 250-Meter-Piste gewalzt. Bei etwa 15 Zentimetern Schnee startete der Lift am Nachmittag zur ersten Fahrt. In der Prümer Wolfsschlucht sind die beiden Schneekanonen seit Samstag wieder in Betrieb. Die Skihütte wird ab Mittwoch geöffnet sein, offizieller Startschuss für den Skibetrieb ist am Freitag. Auch auf dem Schwarzen Mann bei Prüm hofft man, die Skilifte wieder anwerfen zu können. Anders als in der Wolfsschlucht kann man dort nicht mit Schneekanonen nachhelfen. Erst ab etwa 30 Zentimetern Schnee kann die Piste für Ski und Schlitten präpariert werden. In den beiden Wintersportgebieten im Kreis Vulkaneifel können Skier und Schlitten vorerst eingemottet bleiben. Sowohl auf der Abfahrtsstrecke auf dem Mäuseberg in Daun-Gemünden als auch im Langlaufzentrum auf dem Ernstberg bei Daun-Waldkönigen reicht der Schnee noch nicht für Wintersport aus.

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