Drama, Revue und Bilderrausch

Opulente Kostüme, schwungvolle Choreografien und eine Handlung, die Revue und (politisches) Drama verbindet - das alles verspricht "Cabaret", das neue Musical der Tufa Trier. Wie schon die erfolgreichen Vorgänger, zuletzt "Swinging St. Pauli", wird die Produktion vom bewährten Team um Regisseur Stephan Vanecek inszeniert.

 In Tanz und Gesang lässt das neue Tufa-Musical „Cabaret“ die Zeit der ausgehenden zwanziger Jahre in Berlin aufleben. TV-Foto: Anke Emmerling

In Tanz und Gesang lässt das neue Tufa-Musical „Cabaret“ die Zeit der ausgehenden zwanziger Jahre in Berlin aufleben. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. "Cabaret war schon immer mein Lieblingsmusical", sagt Stephan Vanecek. Mit dem Traum, das Stück selbst zu inszenieren, hat er sich jedoch Zeit gelassen, bis einige Erfahrung und ein zeitlicher Abstand zur gleichnamigen Produktion des Theaters Trier gewonnen waren.
Aber: "Es gibt ohnehin keine Inszenierung von Cabaret, die einer anderen gleicht, schon der verschiedenen Vorlagen wegen", erklärt der Regisseur. Seine für die Tufa umgesetzte Version beruht auf der 1966 am Broadway uraufgeführten Musicalfassung von John Kander und Fred Ebb. Vanecek hat sich aber auch von den zwei ihr zugrunde liegenden Romanen von Christopher Isherwood sowie dem Film mit Liza Minelli inspirieren lassen. Erzählt wird die Geschichte des amerikanischen Schriftstellers Cliff, der 1929 in Berlin einen Roman schreiben will. In einem Club lernt er die exaltierte Sängerin Sally Bowles kennen und lieben. Doch unter dem Stern der nahenden Nationalsozialismus-Ära findet die Beziehung ein dramatisches Ende.
Die politische Dimension fließt in einem weiteren Handlungsstrang um einen jüdischen Obsthändler und seine deutsche Verlobte ein, der im Film beispielsweise nicht vorkommt. "Doch das wird nicht alles gezeigt, sondern oft nur angesprochen oder durch Revuenummern bissig-humoristisch kommentiert", erklärt der Regisseur.
Mit politischen Dimensionen



Zusammen mit Dominik Nieß als musikalischem Leiter, Katharina Scherer als Vokalcoach, Angelika Bucks als Choreografin und über 30 aus 80 Bewerbern ausgewählten Darstellern arbeitet Vanecek seit Beginn des Jahres am Stück. "Natürlich spielen darin die bekannten Hits wie ,Cabaret\', ,Willkommen\' oder das erst für den Film komponierte ,Money Makes The World Go Round\' eine große Rolle", sagt er, "außerdem ist das Ganze eine große Kostümschlacht."
Bei aller Dramatik komme der Humor nicht zu kurz, "auch wenn einem das Lachen manchmal im Halse stecken bleibt". Freude sei jedenfalls bei den Vorbereitungen an der Tagesordnung gewesen, nicht nur über das große Interesse der jungen Mitwirkenden an einem Musical mit politischer Dimension. Auch habe ein Zuschauer und Grafiker aus Berlin, der für bisher jede Vorgängerproduktion des Teams angereist sei, angeboten, die Plakate und Flyer zu entwerfen. ae
"Cabaret" feiert am Donnerstag, 20. September, um 20 Uhr im großen Saal der Tufa Premiere. Weitere Termine 21., 22., 23. und 30.09. je 19 Uhr, 27., 28. und 29.09. je 20 Uhr. Infos auf www.tufa-musical.de

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