Ein Hoch dem Humanismus

"Res et Verba" - "Dinge und Wörter" nennt sich die Stiftung des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums (FWG), der humanistischen Bildungsidee der Renaissance folgend. Mit Präsentationen schulischer Arbeit und Reden beging die Institution das dritte Stiftungsfest in der Promotionsaula des Priesterseminars.

Trier. "Nur ein Wimpernschlag in der langen Geschichte des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums" sei eine Feier für eine Stiftung, die ihre Arbeit erst im dritten Jahr betreibt, sagte Konrad Kolz, Vorsitzender des Stiftungsrates. Dennoch, gerade mit diesen Stiftungsfesten zeigen die Pro-FWG-Aktivisten, wie wichtig ihnen ihr Beitrag zum Erhalt und zur Förderung humanistischer Bildung in Zeiten so verheerender Studien wie Pisa ist. Einen Bildungsanspruch weiterhin zu etablieren, der über das bloße Vermitteln von Wissen hinausgeht, und das Gymnasium dabei zu unterstützen, ist neben den Vereinen der ehemaligen Schüler und Lehrer sowie der Freunde und Förderer des FWG vornehmlich die Aufgabe der Stiftung "Res et Verba".Dies demonstrierten die Mitglieder beim dritten Stiftungsfest nicht nur durch das erlesene Programm, das das FWG "als sehr tolle und begeisternde Schule" zeigen sollte, beschrieb es Nikolaus Mohr vom Stiftungsvorstand. Auch der erstmals vergebene Stiftungspreis stand dafür Pate.Dotiert mit 500 Euro konnte ihn Laudator und Mitglied im Stiftungsvorstand, Professor Winfried Weber, Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums, für ein Kunstprojekt zum Konstantinjahr vergeben. Unter dem Motto "Keith Haring meets Konstantin" hatten Schüler Elemente der Vergangenheit, wie bauliche Denkmäler oder literarische Quellen, durch die Adaption der Ausdrucksform des amerikanischen Künstlers mit der Gegenwart in Beziehung gesetzt. Um die gelungenen und sehenswerten Arbeiten einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, will Weber sie im Januar als Nachschlag zur Konstantin-Ausstellung im Dom- und Diözesanmuseum zeigen.Bischof Marx Festredner

Für die Festansprache konnte die Stiftung in diesem Jahr Bischof Reinhard Marx gewinnen. "Warum Europa die christliche Botschaft braucht" lautete sein Thema.Der Griechisch-Leistungskurs der Stufe zwölf hingegen ließ frei nach dem antiken Satiriker Lukian Götter als Lachnummern auferstehen und in modernen Idiomen miteinander streiten. Die FWG-Jazzband zeigte dann noch ganz zeitgemäß mit swingenden Jazz-Arrangements und wenig feierlicher Straßenkleidung, wie am FWG die humanistische Bildungstradition im 21. Jahrhundert gelebt wird.

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